Welche Folgen hat Lachgas-Konsum?

Schäden an Gehirn und Nerven möglich?
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Lachgas als Droge
© Corinne/stock.adobe.com
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Welche gesundheitlichen Folgen hat die Modedroge Lachgas? Das IQWiG versucht, darauf wissenschaftlich zu antworten.

Früher eingesetzt als Narkosemittel, wird Lachgas inzwischen als Partydroge bei jungen Menschen immer beliebter. Es ist günstig, leicht zu beschaffen – und es ist vor allem (bisher) nicht verboten. Wenn der Konsum legal ist, kann das Gas ja nicht so schädlich sein, denken viele. Doch ist das wirklich so? Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat die wichtigsten wissenschaftlich gesicherten Erkenntnisse über Lachgas zusammengetragen und als Kurz-Erklärt-Text auf seiner Webseite veröffentlicht.

Viele haben Lachgas schon konsumiert

Lachgas hat eine schmerzstillende und betäubende Wirkung, weshalb es bei Narkosen eingesetzt werden kann. Das Gas wird in der Lunge ins Blut aufgenommen und gelangt so ins Gehirn und Nervengewebe. Lachgas wird meist in kleinen Kartuschen verkauft und normalerweise zum Aufschäumen von Schlagsahne verwendet. Um Lachgas als Droge zu verwenden, werden die Kartuschen mit speziellen Geräten geöffnet. Danach wird das Gas in Ballons gefüllt und aus dem Ballon eingeatmet. Nach Befragungen in einzelnen Städten und in anderen europäischen Ländern haben zwischen 10 und 20 Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen bereits mindestens einmal Lachgas ausprobiert.

Nervenschäden können zu Lähmungserscheinungen führen

Lachgas verändert die Reaktion und den Stoffwechsel von Nervenzellen. Im Gehirn führt das beim Einatmen schnell zu euphorischen und entspannenden Gefühlen. Außerdem verändert sich kurzzeitig die Wahrnehmung der Umgebung und der Zeit. Viele müssen kichern oder lachen. Nach wenigen Minuten ist die Wirkung vorbei. Akute Vergiftungen mit Lachgas seien selten. Wenn jemand ärztlich behandelt werden müsse, dann meist, weil er oder sie sich im Rausch verletzt habe. Auch Todesfälle seien die Ausnahme, so das IQWiG.

Über die langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen von Lachgas gebe es bisher nur wenig Forschung. Gesichert sei aber: Wer es häufig und über einen längeren Zeitraum einatmet, riskiere Schäden an Gehirn und Nerven. Eine Ursache: Lachgas hemmt in Blut- und Nervenzellen die Verwertung von Vitamin B12, das mit der Nahrung aufgenommen wird. Vitamin B12 spielt eine wichtige Rolle beim Aufbau der Nerven und bei der Blutbildung.

Bilden sich Schäden zurück?

Typische Symptome für Nervenschäden seien zunächst Kribbeln oder das Gefühl von Nadelstichen in den Händen, Armen oder Beinen. Zusätzlich könne es zu Lähmungserscheinungen kommen. Schäden von Nerven im Rückenmark könnten dazu führen, dass man Probleme beim Gehen bekommt. Bislang sei allerdings offen, wie oft solche Beschwerden auftreten und wie sie sich wieder zurückbilden. „Auch wenn wir noch nicht konkret wissen, wie sich häufiger Konsum von Lachgas langfristig auswirkt, so deutet doch viel darauf hin, dass es schädlich ist“, betont Andreas Berger-Waltering aus dem IQWiG-Ressort Gesundheitsinformation. „Die Rechnung ‚legastockl gleich harmlos‘ geht hier nicht auf.“

Quelle: IQWiG

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