Was verursacht das „Werwolfsyndrom“?

Schwere neurologische Symptome bei Hunden
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Kranker Hund
© Алекс Ренко/stock.adobe.com
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Nachdem es deutschlandweit zahlreiche Fälle von Hunden mit schweren neurologischen Symptomen gibt, werden nun Hunde-Besitzerinnen und -Besitzer betroffener und auch gesunder Hunde für eine Umfrage gesucht.

Seit Ende August 2024 wurden deutschlandweit vermehrt Fälle von Hunden bekannt, die akute, schwere neurologische Symptome zeigten. Dazu gehören plötzliche Panikattacken, unkontrollierte Bewegungen, Jaulen und seltener im späteren Verlauf epileptische Anfälle. Um die Ursachen dieser Symptome besser zu verstehen, hat ein Forschungsteam einen Fragebogen entwickelt, der sich an Halterinnen und Halter sowohl betroffener als auch nicht betroffener Hunde richtet. Die Klinik für Kleintiere der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) führt die Erhebung gemeinsam mit Forschenden der Kleintierklinik der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München und spezialisierten Tierneurologinnen und Tierneurologen durch.

Teilnehmer für Umfrage gesucht

Hier können Besitzerinnen und Besitzer an der Erhebung teilnehmen und damit die Untersuchungen unterstützen. Die Wissenschaftler betonen, dass die Beantwortung des Online-Fragebogens bis zu 20 Minuten dauere. Die Teilnahme ist freiwillig und können jederzeit ohne Angabe von Gründen abgebrochen werden. Die Daten würden vertraulich behandelt. Nach bisherigem Wissensstand handele es sich bei den Symptomen mutmaßlich um Vergiftungserscheinungen, die aber nach derzeitigem Wissensstand kein Todesurteil für die Tiere bedeuten. Der Verlauf dieser Erkrankung schwankt nach dem akuten Beginn über mehrere Tage bis Wochen. Viele Hunde zeigen nach einer Behandlung der Symptome allmählich Besserung. Besonders auffällig sei jedoch, dass in einigen Haushalten mehrere Hunde betroffen seien. Die auslösende Ursache sei aktuell noch nicht endgültig gesichert. Die Forschenden untersuchen verschiedene mögliche Auslöser. Das Ziel der Erhebung ist, durch den Vergleich von betroffenen und nicht betroffenen Hunden mögliche Auslöser oder Risikofaktoren zu identifizieren. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen dabei helfen, zukünftige Vorfälle besser einzuordnen und effektiver darauf reagieren zu können.

Bisher nur Vermutungen zur Ursache

Anhand der bisherigen Dokumentation haben die bei Tierneurologinnen und Tierneurologen vorgestellten Hunde mit diesen spezifischen klinischen Zeichen kurz vorher Rinderhautknochen erhalten. Jedoch sei bisher nicht bewiesen, dass diese tatsächlich die klinischen Zeichen auslösten. Der zeitliche Zusammenhang bestätige nicht, dass es sich dabei auch um die Ursache handelt. Da solchen akuten Auffälligkeiten verschiedene Erkrankungen zugrunde liegen könnten, rät die TiHo dazu, die Hunde in der Abteilung für Neurologie der Klinik für Kleintiere der TiHo oder anderen zertifizierten Tierärztinnen und Tierärzten untersuchen zu lassen, die sich auf Neurologie spezialisiert haben. Eine Übersicht deutschsprachiger Neurologie-Spezialistinnen und -Spezialisten ist unter www.tier-neurologen.com oder https://www.ebvs.eu/specialists zu finden.

Quelle: idw/TiHo, LMU

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