Rekordanstieg bei Sozialabgaben erwartet

Projektion des Berliner IGES Instituts
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Bis zum Jahr 2035 könnte der Gesamtbeitrag der Sozialversicherung um 7,2 Beitragspunkte auf 49,7 Prozent ansteigen. Allein in der gesetzlichen Krankenversicherung mit 73 Millionen Versicherten droht in den nächsten zehn Jahren ein zusätzlicher Beitragssprung von 17,5 auf 20,0 Prozent.

Die Wissenschaftler des Berliner IGES Instituts haben im Auftrag der DAK-Gesundheit eine Gesamtprojektion für alle Zweige der Sozialversicherung (Renten-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung) mit der zu erwartenden Beitragsentwicklung bis 2035 berechnet. Grundlage sind aktuell verfügbare Daten der zuständigen Bundesministerien und der beteiligten Sozialversicherungsträger. Aus den Analysen für die DAK-Gesundheit geht hervor, dass die Kassenbeiträge schon 2026 um weitere 0,5 Prozentpunkte auf 18,0 Prozent ansteigen werden. Laut IGES-Projektion würde am Ende der kommenden Wahlperiode im Jahr 2029 dann 18,5 Prozent erreicht und 2035 sogar 20,0 Prozent, was einen Gesamtanstieg um 2,5 Beitragssatzpunkte bedeuten würde.

Beitragsentwicklung bis 2035

Allein in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) droht der Projektion zufolge in den nächsten zehn Jahren ein zusätzlicher Beitragssprung von 17,5 Prozent auf 20,0 Prozent. Bereits 2026 werden sich die Kassenbeiträge um weitere 0,5 Prozentpunkte auf 18,0 Prozent erhöhen. Im ungünstigen Szenario führe die ab dem Jahr 2030 unterstellte schwächere Einnahmenentwicklung dazu, dass sich die Schere zwischen Ausgaben und Einnahmen stärker öffnet und der ausgabendeckende Beitragssatz im Jahr 2035 eine Höhe von 22,6 % erreicht. Im günstigen Szenario könne die Beitragssatzanhebung in den Jahren bis 2028 etwas geringer ausfallen.

Laut IGES-Projektion wird der Beitragssatz in der Sozialen Pflegeversicherung 2026 auf 4,0 Prozent steigen und damit erneut um 0,2 Prozentpunkte über dem entsprechenden Beitragssatz in diesem Jahr liegen. Bis zum Jahr 2029 ist nach Berechnungen im Basisszenario mit einem weiteren Anstieg um 0,4 Prozentpunkte auf 4,4 Prozent zu rechnen. Dieses Niveau werde sich bis 2035 leicht auf 4,5 Prozent erhöhen. In der Arbeitslosenversicherung (ALV) verbleibt laut IGES-Projektion der Beitragssatz zunächst bei 2,6 Prozent und steigt 2029 auf 2,7 Prozent. Bis 2035 ist dann mit einem Anstieg auf 3,1 Prozent zu rechnen.

Für die gesetzliche Rentenversicherung (GRV) werden in der IGES-Projektion Berechnungen mit und ohne „Rentenpaket II“ vorgelegt. Herzstück des „Rentenpaketes II“ ist die langfristige Festschreibung des Rentenniveaus auf 48 Prozent. In diesem Fall sei mit einem Beitragsanstieg von derzeit 18,6 Prozent auf 20,1 Prozent im Jahr 2029 zu rechnen. Bis 2035 werde ein weiterer Anstieg der Rentenbeiträge auf 22,1 Prozent erwartet.

Mögliche Gegenmaßnahmen

Die Studie zeigt jedoch auch mögliche Gegenmaßnahmen auf. So könnten ausgewählte Finanzierungsmaßnahmen in der GKV, wie der Verzicht auf die Beitragsfinanzierung des Krankenhaustransformationsfonds, eine erhöhte Steuerfinanzierung zur Beitragssatzkonsolidierung oder eine einnahmenorientierte Ausgabenpolitik, die Beitragssätze stabilisieren. Im Falle der Umsetzung aller Maßnahmen könnte der Beitragssatz der GKV ab 2026 auf 17,5 % begrenzt werden. Dies würde im Basisszenario bis 2035 zu einer Reduktion des Gesamtsozialversicherungsbeitragssatzes um 2,5 Prozentpunkte führen.

Weitere Informationen und Grafiken über die IGES-Projektion zur Beitragsentwicklung in der Sozialversicherung bis 2035 gibt es unter:  www.dak.de/forschung

Quellen: DAK Gesundheit, IGES-Projektion
 

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