Kosten für neue Arzneimittel steigen weiter an

AMNOG-Report 2024
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© GettyImages/DAK-Gesundheit
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Die Ausgaben für patentgeschützte Arzneimittel steigen trotz der Maßnahmen des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes (GKV-FinStG) weiter ungebremst an. Das geht aus dem AMNOG-Report der DAK-Gesundheit hervor.

Im Zeitraum Februar bis April 2022 – und damit vor der Verabschiedung des GKV-FinStG – lagen die monatlichen GKV-Ausgaben für patentgeschützte Arzneimittel (auf Ebene des Apothekenverkaufspreises) bei 1,86 Milliarden Euro. Im gleichen Zeitraum 2023 beliefen sie sich auf 2,16 Milliarden Euro, 2024 stiegen sie um weitere 18 Prozent auf 2,54 Milliarden Euro. „Die ungebremste Ausgabendynamik auf dem Arzneimittelmarkt ist eine enorme Herausforderung für die Finanzstabilität der GKV. Durch die inkonsequenten politischen Maßnahmen gibt es jetzt einen enormen Handlungsdruck“, sagt Andreas Storm, Vorsitzender des Vorstands der DAK-Gesundheit.

Jahrestherapiekosten steigen weiter

Auch bei den Jahrestherapiekosten war 2023 ein Rekordjahr. Mittlerweile liegen die durchschnittlichen Jahrestherapiekosten für neue Arzneimittel bei fast 400.000 Euro pro Patienten. Gleichzeitig endeten 20 von 38 Erstbewertungsverfahren seit der Einführung des GKV-FinStG mit einem nicht belegten Zusatznutzen. Das sind der DAK-Gesundheit zufolge so viele wie noch nie: „Mit acht Prozent lag der Anteil der Marktneueinführungen mit erheblichem oder beträchtlichem Zusatznutzen auf einem Allzeittief.“ Laut AMNOG-Report zeichnet sich ab, dass sich die Ausgabendynamik 2024 weiter verschärfen wird. Die im Oktober 2022 verabschiedeten Maßnahmen zur Dämpfung des Ausgabenanstiegs haben also bisher noch keine ausreichende Wirkung entfaltet. Zudem sei mit dem erhöhten Herstellerabschlag die Maßnahme mit dem größten Einsparvolumen schon wieder ausgelaufen.

Hohe Arzneimittelausgaben im Krankenhausbereich

Der aktuelle AMNOG-Report wirft einen kritischen Blick auf die jüngsten Reformvorhaben im AMNOG-Markt und deren Wirksamkeit. Mit der vom Bundesministerium für Gesundheit vorgelegten Regelung zur Abwicklung des pauschalen Abschlags auf Kombinationstherapien wären lediglich 65 Prozent aller Personen mit einer Kombinationstherapie identifiziert worden. Das hätte zu Einsparungen von 99 Millionen Euro jährlich geführt. Das Fazit der Forscherinnen und Forscher im AMNOG-Report: Der Vorschlag des BMG könnte zu einer pragmatischen Identifikation der Kombinationstherapien führen und wäre grundsätzlich geeignet, zu höheren Einsparungen beizutragen. Dennoch würden auch diese nicht ausreichen, um die im GKV-FinStG formulierten Einsparziele von jährlich 185 Millionen Euro zu erreichen.

Einen bisher oft unterschätzten und auch unbeachteten blinden Fleck bildet der AMNOG-Report mit der Ausgabenentwicklung bei patentgeschützten Arzneimitteln im Krankenhausbereich ab. Dieser Bereich werde in Zukunft weiter an Bedeutung zunehmen, da der Anteil der hochpreisigen patentgeschützten Arzneimittel im stationären Bereich immer weiter steigt, beispielsweise durch neue Onkologika oder Gentherapien.

Laut Report wurden im Jahr 2023 im Krankenhausbereich 1,2 Milliarden Euro für Arzneimittel aufgewendet – ein neuer Höchstwert, der trotz der Maßnahmen des GKV-FinStG, wie dem erhöhten Herstellerabschlag oder der AMNOG-Leitplanken, weiter gestiegen ist. „Wir brauchen Transparenz über die tatsächlichen Kosten im Arzneimittelbereich, deren blinde Flecken wie dem Krankenhausbereich und eine offene Diskussion, wie die GKV diese stemmen soll. Und wir brauchen konkret Maßnahmen zur langfristigen Stabilisierung der Ausgaben“, fordert Storm.


Weitere Informationen über den AMNOG-Report der DAK-Gesundheit:  hier

Quelle: DAK-Gesundheit

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