Einsatz von Roboter- und KI-assistiertem Bronchoskopie-System

Modernste Diagnostik von Lungenkrebsherden
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(v.l.) Prof. Dirk Skowasch, Direktor der Klinik für Pneumologie des UKB, Lia Konstantinidou, OP-Assistenz mit Schwerpunkt chirurgische Robotik und Technologie, Donatas Zalepugas, Oberarzt an der Klinik für Thoraxchirurgie, Prof. Joachim Schmidt, Leiter der Thoraxchirurgie des UKB und des Lungenkrebszentrums Bonn/Rhein-Sieg sowie Chefarzt der Klinik für Thoraxchirurgie und Ärztlicher Direktor am Helios Klinikum Bonn/Rhein-Sieg und Priv.-Doz. Dr. Daniel Kütting, Leitender Oberarzt an der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie mit dem ION-System.
(v.l.) Prof. Dirk Skowasch, Direktor der Klinik für Pneumologie des UKB, Lia Konstantinidou, OP-Assistenz mit Schwerpunkt chirurgische Robotik und Technologie, Donatas Zalepugas, Oberarzt an der Klinik für Thoraxchirurgie, Prof. Joachim Schmidt, Leiter der Thoraxchirurgie des UKB und des Lungenkrebszentrums Bonn/Rhein-Sieg sowie Chefarzt der Klinik für Thoraxchirurgie und Ärztlicher Direktor am Helios Klinikum Bonn/Rhein-Sieg und Priv.-Doz. Dr. Daniel Kütting, Leitender Oberarzt an der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie mit dem ION-System. © Universitätsklinikum Bonn (UKB)
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Die Thoraxchirurgie und die Pneumologie des Universitätsklinikums Bonn (UKB) setzen erstmalig in Deutschland das weltweit innovativste roboter- und KI-assistierte Bronchoskopie-System in der regulären Patientenversorgung ein.

Lungenkrebs ist bei Männern die häufigste, bei Frauen die zweithäufigste Todesursache durch Krebs. In der Regel wird Lungenkrebs erst spät diagnostiziert, da er im frühen Stadium meist keine Symptome verursacht. Aktuell sind manchmal schwierige und teilweise sehr aufwendige Untersuchungen notwendig, bevor eine klare Lungenkrebs-Diagnose gestellt werden kann. Ein rechtzeitiger Therapiebeginn ist für die Heilungschancen aber elementar wichtig. Mit dem sogenannten ION-System sollen nun mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI) sehr kleine, auch in der Peripherie befindliche Lungenrundherde, die bisher endoskopisch nicht (- oder kaum -) zu erreichen waren, biopsiert und gegebenenfalls im Anschluss sofort operativ entfernt werden können. Mit einem zugehörigen modernen Cone-Beam-CT sollen diese Lokalisationen verifiziert und Interventionen geführt werden. Insbesondere für Patientinnen und Patienten mit dem Verdacht auf Lungenkrebs in einem frühen Stadium, bedeute dieses hochpräzise Diagnoseverfahren eine Optimierung, so das UKB.

Kleinste Knoten in Randlagen erreichen

Das ION-System wurde entwickelt, um die Diagnoseerstellung bei kleinsten unklaren Lungenrundherden zu ermöglichen und so die Zeit bis zur Behandlung zu verkürzen. Bei dem Robotik-System handelt es sich um ein über KI gesteuertes Navigationsbronchoskop für die endoskopische Lungenspiegelung, mit dem auch sehr kleine bisher schwer zugängliche Knoten im Bereich der äußeren Lunge bronchoskopisch aufgefunden und biopsiert werden können. Mehr als 70 Prozent der verdächtigen Knoten befinden sich dort. „In der Lungenkrebsfrüherkennung gibt es aktuell vielversprechende Entwicklungen, wie der bald bevorstehende Beginn des Lungenkrebsscreenings. Dabei wird gerade die präoperative feingewebliche Diagnosesicherung zunehmend wichtiger für alle modernen Therapieoptionen. Das neue robotische Bronchoskopie-System bedeutet in dieser Hinsicht eine bahnbrechende Optimierung für unsere Patientinnen und Patienten am UKB und im Lungenkrebszentrum“, sagt Prof. Joachim Schmidt, Leiter der Thoraxchirurgie des UKB und des Lungenkrebszentrums Bonn/Rhein-Sieg sowie Chefarzt der Klinik für Thoraxchirurgie und Ärztlicher Direktor am Helios Klinikum Bonn/Rhein-Sieg.

Gleichzeitiger Einsatz von da Vinci-Operationssystem

Ein integriertes Bildarchivierungssystem ermögliche bei der neuen Technologie das Abrufen von CT-Scans. Die Software des ION-Systems erstelle damit einen Pfad über die genaue Anatomie des jeweiligen Patienten. Während der Bronchoskopie navigiere der Arzt über diesen individuellen Pfad mit dem Controller zum Zielort, um dort eine Probeentnahme durchzuführen. Mithilfe des sehr dünnen Robotik-Katheters könne bis weit in die periphere Lungenregion navigiert werden, so das UKB. Ein bedeutender Vorteil sei dabei, dass präzise Positionsinformationen währenddessen in Echtzeit übermittelt werden können. Bei der Verwendung der integrierten mobilen Bildgebung über ein Cone-Beam-CT, empfange ION während des Eingriffs bei Bedarf 3D-Bilder. So könne die Zielposition aktualisiert und auf der Grundlage der bereitgestellten 3D-Bilder präzise Navigationsanpassungen vorgenommen werden. Im Falle von bestätigten Tumorzellen durch eine Biopsie, könne eine anschließende chirurgische Lungenresektion mit dem roboterassistierten da Vinci- Operationssystem durchgeführt werden. „Der Patient wacht dann von der Narkose wieder auf, nachdem in einem einzigen Eingriff sowohl die Biopsie entnommen und ausgewertet wurde, als auch die operative Entfernung der entsprechenden Lungensegmente erfolgt ist“, erläutert Prof. Schmidt.

Auch für weitere Lungenerkrankungen einsetzbar

Die ersten Patientinnen und Patienten erhalten aktuell einen bronchoskopischen Eingriff mit dem neuen roboterassistierten System und werden interdisziplinär von den throaxchirurgischen und pneumlogischen Teams des UKB betreut. „Auch für weitere Lungenerkrankungen, die Patientinnen und Patienten stark beeinträchtigen und bei denen aktuelle Verfahren bei der Erkennung von sehr kleinen oder peripheren Herden an ihre Grenzen stoßen, ist das innovative roboterassistierte Bronchoskopiesystem ein großer Fortschritt. Wir freuen uns, dass wir als derzeit einzige Klinik in Deutschland unseren Patientinnen und Patienten im regulären Klinikbetrieb diesen Mehrwert bieten können.“, so Prof. Dirk Skowasch, Direktor der Klinik für Pneumologie des UKB.

Das ION-System wurde im Rahmen des „Surgical Robotics“ Teilprojekts und des BOSTER (Bonn Surgical Technology Center) des Innovative Secure Medical Campus (ISMC) Projekts des UKB implementiert. Für das in Deutschland einzigartige Digitalisierungs-Leuchtturm-Projekt hatte das UKB 2022 eine Förderung von 17,5 Mio. Euro vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW erhalten.

Quelle: UKB

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