Therapieerfolg für seltene, meist tödliche Stoffwechselerkrankung

Molybdän-Cofaktor-Defizienz
mg
Neugeborene MoCD Typ A
© Leslie Rodriguez/stock.adobe.com
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Molybdän-Cofaktor-Defizienz Typ A verläuft in den meisten Fällen tödlich bei Neugeborenen. Eine klinische Studie testete nun einen neuen Therapieansatz zur Behandlung der seltenen Stoffwechselerkrankung – mit Erfolg.

Ohne Behandlung verläuft die seltene Stoffwechselerkrankung Molybdän-Cofaktor-Defizienz Typ A (MoCD Typ A) meist tödlich. Neugeborene leiden dann unter schweren Krampfanfällen, Bewegungs- und schwerwiegenden Entwicklungsstörungen, da sich das Gehirn nicht richtig entwickeln kann. MoCD Typ A betrifft etwa eines von 200.000 bis 500.000 Neugeborenen und wird durch genetische Mutationen verursacht, wodurch der Molybdän-Cofactor verloren geht. Mehrere Enzyme sind dadurch betroffen und können nicht richtig arbeiten: das Gehirn kann nicht richtig arbeiten und erleidet irreversible Schäden.

Geringere Sterblichkeit bei besserer Entwicklung

Die klinische Studie konnte nun zeigen, dass die Gabe von Fosdenopterin in den ersten Lebenstagen das Risiko eines frühen Todes stark sinken lässt und sogar eine gesunde Gehirnentwicklung fördert. Der neue Therapieansatz ist der erste, der die eigentliche Ursache bekämpft und das fehlende Molekül cPMP wiederherstellt. Bisherige Therapien wirkten nur symptomatisch. Die neue Therapie mit Fosdenopterin verhindert nicht nur das Sterben, sondern fördert wichtige Entwicklungsschritte wie das Sitzen, Gehen und das Essverhalten. Viele Säuglinge der Studie erreichten sogar eine Entwicklung, die der von gesunden Säuglingen entspricht.

Eine groß angelegte Studie ist aufgrund der geringen Anzahl der Betroffenen schwierig. Schon 2004 konnte die Wirksamkeit im Mausmodell gezeigt werden, 2008 folgten die ersten Behandlungsversuche an Patientinnen und Patienten. Die aktuelle Studie fasst die Ergebnisse dreier Langzeitstudien zusammen, die an insgesamt 14 Betroffenen durchgeführt wurden gegenüber 36 nicht Behandelten. 

Gute Prognose für Neugeborene mit Fosdenopterin

„Die Ergebnisse zeigen, dass Fosdenopterin/rcPMP für die Prognose von Säuglingen mit MoCD Typ A erhebliche Verbesserungen haben kann“, fasst Professor Dr. Günter Schwarz, Erstautor der Studie, zusammen. „Unsere Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung der Forschung an seltenen metabolischen Krankheiten. So können wir die Grundlagen für neue Therapiemöglichkeiten legen und bessere Perspektiven für Patienten und Patientinnen entwickeln.“

Fosdenopterin ist unter dem Handelsnamen Nulibry in den USA und der Europäischen Union für die Behandlung von MoCD Typ A zugelassen. 

Literatur:
Schwarz G et al.: Increased Survival in Patients With Molybdenum Cofactor Deficiency Type A Treated With Cyclic Pyranopterin Monophosphate. Journal of Inherited metabolic disease (2025); DOI: 10.1002/jimd.70000.

Quelle: idw

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