Sepsis verursacht durch Enterobakterien oder Staphylococcus aureus
Hauptziel der Studie ist, die Auswirkungen von Sepsis auf Mortalität und zusätzliche Kosten zu quantifizieren. Die Kohorte aus 10 Krankenhäusern umfasste 606.649 Patienten, die im Durchschnitt 49 Jahre alt waren und zu 53 % weiblich. Die mittlere Aufenthaltsdauer betrug 4 Tage.
Bei 1.048 Patienten wurde S. aureus in der Blutkultur nachgewiesen. Davon wurden in der Mehrzahl von 85 % Methicillin-sensible (MSSA) detektiert. Methicillin-resistent (MRSA) waren nur 16 % der Staphylokokken. Die Inzidenzdichte von S. aureus lag dabei bei 0,27 Episoden pro 1.000 Patiententage (das heißt für MSSA 0,23 und für MRSA 0,04).
Die untersuchten Enterokokken umfassten nur Escherichia coli, Klebsiellen und Proteus. Insgesamt wurden bei mehr Patienten Enterobakterien in Blutkulturen nachgewiesen, nämlich bei 2.460 Patienten. Auch hier war die Mehrzahl zu 85 % sensibel (3GCSE), 15 % waren resistent (resistent gegenüber Dritt-Generations-Cephalosporinen 3GCRE). Die Inzidenzdichte lag mit 0,63 Episoden pro 1.000 Patiententagen fast dreifach so hoch wie bei S. aureus.
Von den Patienten mit MSSA-Blutstrominfektion starben 16,8 % und mit MRSA 22,1 %. Demgegenüber starben nur 1,7 % der nicht infizierten Patienten. Die Mortalität bei Enterokokken-Sepsis lag geringer als bei S. aureus: 10,1 % der Patienten mit sensiblen Enterokokken und 16,1 % mit 3GCRE starben. Die Ergebnisse wurden nach möglichen Störfaktoren adjustiert. Im Vergleich zu nichtinfizierten Patienten erhöhten alle – außer 3GCSE-Blutstrominfektionen – die Mortalität. Gleichermaßen erhöhte eine Blutstrominfektion auch die Krankenhausverweildauer. Auch hier schlug eine Infektion mit S. aureus mehr zu Buche als eine Infektion durch Enterokokken.
Entnommen aus MTA Dialog 7/2017
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