Das Treffen von B- und T-Zellen führte zu einem durchschlagenden Erfolg in der Behandlung der rheumatoiden Arthritis (Rheuma). Forschende organisierten dieses „Date“ mithilfe des Medikaments Blinatumomab, kurz BLINA. Dieser Antikörper nahmens BLINA hat zwei Arme, wie jeder andere Antikörper auch. So kann er sowohl B- als auch T-Zellen an sich binden und zu einem Treffen „zwingen“.
Verheißungsvolles Date
Dieses Treffen verläuft jedoch nicht friedlich ab: im Verlauf bringt die T-Zelle die B-Zelle um. Während dieses Ergebnis für die B-Zellen nicht von Vorteil ist, liegt dieser umso mehr bei Patientinnen und Patienten mit Rheuma und anderen Autoimmunerkrankungen. Denn B-Zellen sind ein wesentlicher Faktor für Rheuma, da sie die krankmachenden Antikörper produzieren und so die Entzündungen ausgelöst werden. Als Folge dieses „Dates“ der Immunzellen verschwand somit die Rheuma-Erkrankung.
Schon länger versuchen die vorhandenen Medikamente die verantwortlichen B-Zellen zu hemmen. Es funktionierte bisher jedoch nicht immer und bei 10 bis 20 Prozent der Patienten zeigen die aktuellen Therapien keine ausreichende Wirkung. Mithilfe der T-Zellen ist die Hemmung jedoch signifikant stärker – ein Prinzip, das schon in der Behandlung von Blutkrebs seine Anwendung fand, da hier ebenfalls B-Zellen verantwortlich sind.
Hoffnung gegen Therapieresistenz
Der Vorteil von BLINA: es findet auch B-Zellen, die sich tief im Gewebe verstecken und bindet sie für ein Treffen mit den T-Zellen. „Der Effekt war verblüffend“, erklärt Prof. Dr. Ricardo Grieshaber-Bouyer, leitender Arzt der Studienambulanz und Forschungsgruppenleiter. „Selbst bei sehr therapieresistentem Rheuma kam es zu einem Zusammenbruch der Entzündungsreaktion und zu einer deutlichen Besserung der Erkrankung. Damit geben die Ergebnisse unserer Studie einen wichtigen Impuls für die Weiterentwicklung dieser Therapien gegen verschiedene Autoimmunerkrankungen.“
Quelle: idw
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