Schätzungen zur Zahl der von Gefäßerkrankungen betroffenen Patienten sind schwierig, da die Dunkelziffer recht hoch sein dürfte. Viele Menschen dürften gar nicht wissen, dass sie betroffen sind. So geht die Deutsche Gefäßliga davon aus, dass zwei Drittel der Patienten mit hohem und sehr hohem Risiko für Herzgefäßerkrankungen oder einem bereits erlittenen Herzinfarkt oder Schlaganfall hierzulande unterversorgt sind. Und laut einer älteren Erhebung leiden über 4,5 Millionen Deutsche an der sogenannten Schaufensterkrankheit (periphere arterielle Verschlusskrankheit, pAVK). Gleichzeitig liegt die Rate der Neuerkrankungen an der tiefen Venenthrombose bei ein bis zwei Fällen pro 1.000 Personen. Da Gefäßerkrankungen zu Lungenembolien, Schlaganfällen und anderen potenziell lebensbedrohlichen Ereignissen führen können, ist eine möglichst frühzeitige Behandlung unabdingbar.
Die schwerwiegenden Folgen sind in den Fachartikeln in Heft 02 nachlesbar. So schildert Jacqueline Flux den Fall eines 61-jährigen Patienten, der mit TIA-Symptomen eingeliefert wurde. Betont wird die Bedeutung einer frühzeitigen Diagnostik und Intervention zur Vermeidung schwerer zerebrovaskulärer Komplikationen. Insbesondere wird die Rolle der Duplexsonografie als präzises Verfahren zur Beurteilung vaskulärer Veränderungen hervorgehoben. Dorina Petersen beleuchtet in ihrem Übersichtsbeitrag die Rolle moderner Bildgebungsverfahren, darunter CT, MRT, Angiografie, Phlebografie und Sonografie, in der Diagnostik und Therapieplanung bei Gefäßerkrankungen. Katharina Banzhaf geht in ihrem Artikel auf das Marfan-Syndrom ein, einer autosomal-dominant vererbten Krankheit, die mit Herz- und Aortenerkrankungen zusammenhängt. Betroffen sind hierzulande etwa 8.000 bis 16.000 Menschen. Alex Riemer und Claudia Rössing erläutern die Erkrankungen der Aorta und welche Herausforderungen bei der CT-Angiografie zu meistern sind. Im Rahmen seiner Serie zu Anomalien und Normvarianten beschreibt Dr. Hans-Joachim Thiel die periphere vaskuläre Malformation. Vielfach haben Betroffene einen langen Leidensweg hinter sich, denn es handelt sich um seltene Gefäßerkrankungen. Claudia Rössing erläutert einen konkreten Fall einer Typ-B-Aortendissektion bei einem 49-jährigen Patienten. Jacqueline Flux stellt zudem anhand eines Falles einer 55-jährigen Patientin das Vorgehen bei einer pAVK bis zur Ballonangioplastie und Stentimplantation dar. Der Englischbeitrag behandelt die „Arteriosclerosis“.
Daneben beschreiben Hardy-Thorsten Panknin und Prof. Dr. Matthias Trautmann die Möglichkeiten der Prophylaxe sexuell übertragbarer Infektionen mit Doxycyclin (Doxy-PeP). Rolf Leicher diskutiert, worauf es bei der Work-Life-Balance ankommt.
In der Rechtsprechstunde geht es um die Neuerungen im Jahr 2025, die teils erheblich die Finanzen betreffen. DVTA-Mitglieder können bei Fragen zu diesen (und anderen rechtlichen) Themen die Sprechstunde des Verbandes kostenfrei nutzen. Einen Überblick über die rechtlichen Themen aus den vergangenen Heften haben Sie hier.
Die Berufspolitik geht auf den Austausch Pakt Gesundheit und Pflegeberufe Schleswig-Holstein und die Klausurtagung Netzwerk BiG ein.
Rezensionen zu Just Culture und Infektionstherapie, einen historischen Beitrag zu Frederik „Frits“ Zernike (1888–1966), einen Bildungsbeitrag zur Cardio-CT sowie Rätsel und Sudoku erwarten Sie u.a. in der Rubrik „MT intern“.
Artikel teilen
