Lungenkrebs wird oft zu spät entdeckt. Fünf Jahre nach der Diagnose leben nur noch ein Fünftel bis ein Sechstel der Patientinnen und Patienten. Einen ersten Schritt in Richtung eines systematischen Lungenkrebsscreenings geht nun die Entscheidung des IQWiG. Die Nutzenbewertung einer Low-Dose-CT für starke Raucherinnen und Raucher zeigt, dass die Vorteile die Schadensrisiken überwiegen.
Zugelassen für starke Raucherinnen und Raucher
Für den aktuellen Bericht analysierte das IQWiG neun randomisierte kontrollierte Studien mit Daten von mehr als 94.000 Personen. Das Ergebnis ist deutlich: fünf von 1000 (ehemals) starke Raucherinnen und Raucher können mittels des Low-Dose-CT davor bewahrt werden, an Lungenkrebs zu sterben. Der Nutzen überwiegt damit Schadensaspekte wie das Risiko von Fehldiagnosen oder Überdiagnosen. Als starke Raucherin und Raucher gilt man, wenn man 20 Jahre lang mindestens eine Packung Zigaretten pro Tag oder 10 Jahre lang mindestens zwei Packungen Zigaretten pro Tag geraucht hat. Offen ist jedoch noch, wie das Screening stattfinden soll.
Somit ist ab dem 1. Juli 2024, wenn die entsprechende Verordnung des BMUV in Kraft tritt, eine Low-Dose-CT strahlenschutzrechtlich zulässig. Bezüglich des Screeningsintervalls konnte noch keine definitive Aussage getroffen werden. Lediglich eine Studie verglich ein Screeningintervall von einem mit dem von zwei Jahren, sodass hier keine klare Evidenz zum Schaden der Strahlung gegenüber dem Vorteil einer früheren Diagnose vorliegt.
Quelle: IQWiG
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