Gesund lange leben

Risikofaktoren
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Gesund leben
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Wie wirken sich bestimmte Risikofaktoren auf unsere Lebensspanne aus? Das zeigen die Ergebnisse einer Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf. Außerdem zeigt sich, welche Essgewohnheiten gute Voraussetzungen für gesundes Altern sind.

Die fünf größten Risikofaktoren für die Lebensspanne sind Bluthochdruck, Rauchen, Diabetes, Unter- oder Übergewicht (bzw. Adipositas) und hohe Cholesterinwerte. Forschende des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf [1] haben gemeinsam mit Forschenden weltweit herausgefunden, wie sich diese Risikofaktoren auf die Lebensspanne auswirken. Eine Erkenntnis hieraus: Man lebt nicht nur länger, bleibt man von diesen fünf Risikofaktoren verschont, sondern man erkrankt auch später an Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Länger gesund leben

Die Ergebnisse gelten universell für Männer und Frauen. Es zeigte sich, dass Frauen, die mit 50 Jahren keinen dieser Risikofaktoren hatten, im Schnitt 13,3 Jahre später eine Herz-Kreislauf-Erkrankung entwickeln als Frauen mit allen Risikofaktoren und 14,5 Jahre später sterben. Männer leben im Schnitt 11,8 Jahre länger als Männer mit diesen Risikofaktoren und erkranken im Schnitt 10,6 Jahre später an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Doch auch die Risikofaktoren haben eine unterschiedliche Gewichtung: Frauen, die mit 50 Jahren nicht rauchen, jedoch an den anderen Risikofaktoren leiden, leben im Schnitt noch 5,5 Jahre länger ohne Herz-Kreislauf-Erkrankungen, bei Männern sind es 4,8 Jahre.

Doch wer zeitweise in seinem Leben unter einem der Risikofaktoren litt, sein Verhalten jedoch auch spät noch ändert, kann von profitieren. Die größten Auswirkungen hierbei zeigt der Bluthochdruck. Ihn zu kontrollieren bringt die meisten Lebensjahre zur gesamten Lebensspanne. Wer noch zwischen 55 und 60 Jahren mit dem Rauchen aufhört oder den Blutdruck in den Griff kriegt, lebt länger und ohne Herz-Kreislauf-Erkrankung gegenüber Menschen, die ihr Verhalten nicht ändern.

Gesunde Ernährung

Eine weitere Studie [2] zeigte, welche gesunden Lebensweisen sich eher lohnen als andere. Dabei bringt eine Ernährung mit reichlich Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, ungesättigten Fetten, fettarmen Milchprodukten und Hülsenfrüchten am meisten, um gesund zu altern. Um noch in hohem Alter gesund zu leben, sollte die Ernährung reich an pflanzlichen Lebensmitteln sein und Produkte tierischen Ursprungs nicht ausschließen.

Diese Studie zeigte zudem, dass stark verarbeitete Lebensmittel einen ähnlichen Effekt haben können wir Tabakkonsum. Außerdem ist nicht jede gesunde Essgewohnheit gleich gesund, wie der Vergleich von acht Gewohnheiten zeigt. Eine Analyse der Daten von mehr als 100.000 Personen zeigte, dass nach 30 Jahren Beobachtung nur 9,3 Prozent die Kriterien für gesundes altern erfüllen (bis zum 70. Lebensjahr keine Erkrankung an einer von elf vordefinierten chronischen Erkrankungen, darunter Herzinfarkt, koronare Herzkrankheiten, Herzinsuffizienz, Schlaganfall oder auch Nierenversagen).

Welche Lebensmittel sollte man besser meiden?

Eine Ernährung inkl. dem Verzehr von Transfetten (Gruppe an ungesättigten Fettsäuren mit mindestens einer trans-konfigurierten Doppelbindung zweier Kohlenstoffatome), Salz, zuckerhaltigen Getränken und rotem oder verarbeitetem Fleisch senkte die Wahrscheinlichkeit, gesund Altern zu können. Mehr Obst, Gemüse und Vollkornprodukte sowie ungesättigte Fettsäuren, Nüsse und fettarme Milchprodukte hingegen steigerten die Chance, mit 70 Jahren noch keine chronische Erkrankung entwickelt zu haben.

Um gesund zu altern eignet sich am besten der Alternative Healthy Eating Indey (AHEI). Hier werden Lebensmittel danach gerankt, in welchem Zusammenhang sie mit chronischen Erkrankungen stehen. Auch wenn sich ein später Wechsel noch positiv auswirken kann, zeigte diese Studie, dass eine gesunde Lebensweise in der Lebensmitte mit der größten Wahrscheinlichkeit für gesundes altern in Verbindung steht.

Literatur:
[1] Magnussen C et al.: Global effect of cardiovascular risk factors on lifetime estimates. New England Journal of Medicine. 2025; DOI: 10.1056/NEJMoa2415879.
[2] Tessier AJ., Wang F., Korat A. A. et al.: Optimal dietary patterns for healthy aging. Nat Med (2025); DOI: 10.1038/s41591-025-03570-5.

Quelle: idw/aerzteblatt.de

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