COVID-19: Herztransplantationen von infizierten Spendern erhöhen die Sterberate
Schienen Herztransplantationen von SARS-CoV-2 infizierten Spendern zunächst sicher zu sein, gelangt man nun zu einer anderen Einschätzung. Clancy Mullan von der Yale School of Medicine in New Haven konnte in einer früheren Analyse, die aber nur auf 37 Fällen beruhte, keine Nachteile entdecken. Eine umfangreichere Analyse des „United Network for Organ Sharing“ (UNOS) kommt nun zu einer anderen Beurteilung. Im Zeitraum von Mai 2020 bis Juni 2022 waren in den USA 27.862 Organspender auf SARS-CoV-2 untersucht worden. Bei 1.445 fiel der Test positiv aus, bei 2/3 war dies zum Zeitpunkt der Organentnahme der Fall.
Überlebenschancen für die Empfänger deutlich schlechter
190 Herzen von aktiv infizierten Spendern (aCOV) wurden trotzdem transplantiert. Hinzu kamen noch einmal 119 Herztransplantationen, bei denen der Spender kurz vor dem Tod wieder einen negativen PCR-Test hatte (rrCOV). Die Analyse von Madan beruht auf 150 Herztransplantationen von aCOV-Spendern und 89 Herztrans¬plantationen von rrCOV-Spendern, wie das Deutsche Ärzteblatt berichtet. Die Sterberate betrug bei den Empfängern von aCOV-Spendern 13,8 % nach 6 Monaten und 23,2 % nach einem Jahr. Bei der Verwendung von Organen nicht infizierter Spender lag die Sterberate bei 7 % beziehungsweise 9,2 %. Damit waren die Überlebenschancen für die Empfänger von akut infizierten Spendern deutlich schlechter.
SARS-CoV-2 in allen Spenderorganen nachweisbar
Die Studie „Viable SARS-CoV-2 Omicron sub-variants isolated from autopsy tissues" belegte jetzt erneut die erhöhte Infektionsgefahr. Untersucht wurde Autopsiematerial von 21 Leichenspendern mit dokumentierter Erstinfektion oder Reinfektion zum Zeitpunkt des Todes. Bei den analysierten Fällen handelte es sich um Empfänger von COVID-19-Impfstoffen unterschiedlicher Formulierung. Ziel war es, das Vorhandensein von SARS-CoV-2 in der Lunge, dem Herzen, der Leber, den Nieren und den Därmen nachzuweisen. Ergebnis: In allen untersuchten Geweben wurde genomische SARS-CoV-2-RNA nachgewiesen.
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