Chronische Schlafstörungen und Schlafstörfaktoren bei Menschen nach Krebserkrankungen

Schwerpunktthema Schlafmedizin
Merle Malburg, Thomas Schulte
Titelbild des Fachbeitrags zu chronischen Schlafstörungen und Schlafstörfaktoren bei Menschen nach Krebserkrankungen
© terovesalainen/stock.adobe.com
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Menschen mit und nach einer Krebserkrankung leiden häufig krankheits- oder therapiebedingt unter einer Verschlechterung der Schlafqualität bis hin zu Schlafstörungen im Sinne der ICD. In diesem Artikel werden Schlafstörungen (Insomnie) thematisiert, die oft als Folge der Krebserkrankung oder der Krebstherapie auftreten und zur Chronifizierung neigen.

Zusammenfassung

Schlafstörungen gehören zu den häufigsten Langzeitfolgen bei Menschen nach Krebserkrankungen. Die zugrunde liegenden Störfaktoren und Ursachen sind individuell und meist multifaktoriell, was die Diagnostik schwierig gestaltet. Veränderungen der Schlafqualität sind oft nicht Inhalt des Ärztinnen/Arzt-Patientinnen/Patienten-Gesprächs im onkologischen Versorgungssetting. Eine frühzeitige Behandlung zur Vermeidung einer Chronifizierung wird somit verpasst. Auch Komorbiditäten wie zum Beispiel Depressionen, Anpassungsstörungen, Rezidiv- und Progredienz-ängste, Cancer-related Fatigue und Schmerzsyndrome, die typischerweise mit Schlafstörungen einhergehen, werden nicht selten bei Krebspatientinnen und -patienten aufgrund der Vielzahl möglicher Kurz- und Langzeitfolgen übersehen. Verallgemeinernde Therapieempfehlungen sind aufgrund der individuellen Störfaktorenkombinationen und Ursachen nicht sinnvoll. Um die zukünftige Versorgung der Patientinnen und Patienten nach einer Krebserkrankung zu verbessern, könnte ein frühzeitig einsetzendes Screening mit bei Bedarf automatisiertem Assessment zur Erfassung der Schlafstörungen ein vielversprechender Ansatz sein.

Schlüsselwörter: Schlafstörungen, Schlafstörfaktoren, Krebs, Insomnie, Survivorship

Abstract

Sleep disorders are rated as one of the most bothersome symptoms in patients after cancer. The pathogenesis and individual causes of cancer-related sleep disorders have been unclear which makes specific diagnostics challenging. Changes in sleep quality are seldom part of an anamnesis in oncological settings. Early onset of treatment to avoid chronic sleep disorders is thus missed. Insomnia is often part of a symptom cluster that includes comorbidities such as depression, adjustment disorders, anxiety, cancer related fatigue and pain-syndromes. Due to many short and long-term symptoms in patients after cancer, these comorbidities sometimes are overseen. General treatment recommendations are not reasonable, because of individual combinations of sleep disruptive factors and different causes of sleep disorders. Early onsetted screenings in combination with automated assessments to record sleep disorders could be a promising approach to improve care and individual treatment of patients with/after cancer.

Keywords: Sleep disorders, disruptive factors, cancer, insomnia, survivorship

DOI: 10.53180/MTIMDIALOG.2023.0576

Entnommen aus MT im Dialog 8/2023

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