CED: Neuer Biomarker zum Behandlungserfolg

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
mg
Labor Blut
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Die Behandlung chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen gestaltet sich oft schwierig, da nicht jede Behandlung bei Betroffenen gleich gut anschlägt. Doch durch einen neuen Biomarker können individuelle Tests der Behandlungen nun der Vergangenheit angehören.

Bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa werden Immunzellen plötzlich, ohne Auslöser aktiviert. Sie sind nicht heilbar und bisher können nur die Symptome wie Durchfall, Bauchschmerzen und Müdigkeit behandelt und die Entzündung kontrolliert werden. Doch da die Krankheit in Schüben verläuft, muss die Therapie ständig angepasst werden. Eine bisher sehr wirksame Therapie stellt die Anti-Integrin-Therapie durch das Medikament Vedolizumab. Während zwei Drittle der Patientinnen und Patienten darauf ansprechen, wirkt sie gar nicht beim restlichen Drittel.

Biomarker für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen

Bisher mussten Ärztinnen und Ärzte ausprobieren, welche Patientinnen und Patienten auf die Therapie ansprachen und welche nicht. Daher starteten Forschende der Charité Berlin die Suche nach einem Biomarker, der den Erfolg der Therapie vorhersagen kann. 47 Patientinnen und Patienten mit CED wurden in diese Studie eingeschlossen. Ihnen nahm man vor der Behandlung mit Vedolizumab und sechs Wochen danach Blut ab. Mithilfe der Massenzytometrie, Einzelzell-RNA-Sequenzierung und Serumproteomik untersuchten die Forschenden das Blut der Betroffenen und wurden fündig.

Resistente T-Zellen

Dank maschinellem Lernen konnte unter diversen Immunzellen und Proteinen Muster erkannt werden, die einen Therapieerfolg oder eben nicht anzeigen. Besonders aussagekräftig ist das Zellteilungsprotein KI67. Es wird verstärkt von sich teilenden T-Zellen produziert. Ist die Anzahl an KI67 hoch, bedeutet es, dass die Therapie nicht gut anschlägt. Grund dafür ist, dass diese T-Helferzellen keine Bindungsstelle für Vedolizumab besitzen und daher trotz Behandlung in den Darm einwandern können.

Anhand einer weiteren Gruppe bestehend aus 26 Patientinnen und Patienten bestätigten die Forschenden ihre Ergebnisse. Eine groß angelegte multi-zentrische Studie soll dieses Ergebnis klinisch bestätigen, sowie die Zuverlässigkeit von KI67 als geeigneten Biomarker. Die Studie dient zudem dazu, die Nachweis- und Messmethode zu verfeinern, sodass sie in den klinischen Alltag integriert werden kann.

Literatur:
Horn V et al.: Multimodal Profiling of Peripheral Blood Identifies Proliferating Circulating Effector CD4+ T Cells as Predictors for Response to Integrin α4β7-Blocking Therapy in Inflammatory Bowel Disease. Gastroenterology, 28, Sept. 2024; DOI: 10.1053/j.gastro.2024.09.021.

Quelle: Charité

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