Beschleunigen Depressionen das Altern?

Personalisierte Behandlungen als Lösung
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Ältere Menschen mit Depressionen altern schneller
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Ältere Menschen mit Depressionen altern schneller als Gleichaltrige ohne Depression, berichten Forschende des University of Connecticut Center on Aging.  

Ältere Menschen mit Depressionen zeigten der Studie zufolge Anzeichen für eine beschleunigte biologische Alterung und eine schlechte körperliche und geistige Gesundheit, wie  Breno Diniz, Gerontopsychiater an der UConn School of Medicine und Autor der Studie erklärt.  Untersucht wurden 426 Menschen mit Depressionen im späten Lebensalter. Die Forschenden maßen die Werte von Proteinen – die mit dem Altern in Verbindung gebracht werden – im Blut aller Teilnehmer.

Alte Zellen weniger effizient

Wenn eine Zelle alt wird, beginnt sie anders und weniger effizient zu funktionieren als eine „junge“ Zelle. Sie produziert oft Proteine, die Entzündungen oder andere ungesunde Zustände fördern, und diese Proteine können im Blut gemessen werden. Die Arbeitsgruppe verglich die Werte dieser Proteine mit der körperlichen Gesundheit, den medizinischen Problemen, der Gehirnfunktion und dem Schweregrad der Depression der Teilnehmer. Zu ihrer Überraschung zeigte sich, dass der Schweregrad der Depression einer Person nicht mit dem Grad des beschleunigten Alterns zusammenhing. Sie fanden jedoch heraus, dass beschleunigtes Altern mit einer schlechteren kardiovaskulären Gesundheit insgesamt verbunden war. 

Bedeutung altersassoziierter Proteine

Menschen mit höheren Werten von altersassoziierten Proteinen hatten häufiger Bluthochdruck, einen hohen Cholesterinspiegel und mehrere medizinische Probleme. Die beschleunigte Alterung wurde auch mit schlechteren Leistungen bei Tests zur Gesundheit des Gehirns, wie dem Arbeitsgedächtnis und anderen kognitiven Fähigkeiten, in Verbindung gebracht. „Diese beiden Ergebnisse eröffnen Möglichkeiten für präventive Strategien zur Verringerung der mit schweren Depressionen verbundenen Beeinträchtigungen bei älteren Menschen und zur Verhinderung der Beschleunigung der biologischen Alterung“, sagt Diniz. Die Forschenden untersuchen nun, ob Therapien zur Verringerung der Anzahl gealterter, „seneszenter“ Zellen im Körper eines Menschen Depressionen im höheren Lebensalter verbessern können. Sie untersuchen auch spezifische Quellen und Muster von Proteinen, die mit dem Altern in Verbindung stehen, um zu klären, ob dies in Zukunft zu personalisierten Behandlungen führen könnte.

Publikation
Seitz-Holland, J., Mulsant, B.H., Reynolds III, C.F. et al. Major depression, physical health and molecular senescence markers abnormalities. Nat. Mental Health 1, 200–209 (2023). doi.org/10.1038/s44220-023-00033-z

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