Führt schlechte psychische Gesundheit zur frühzeitigen Herzerkrankung?

Aktuelle US-Studie
ab
Zusammenhang zwischen Depressionen und schlechter psychischer Gesundheit mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen
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Depressionen und eine schlechte psychische Gesundheit stehen in Zusammenhang mit frühzeitigen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und einer suboptimalen kardiovaskulären Gesundheit bei jungen Erwachsenen, wie eine aktuelle Studie nahelegt. 

Die Arbeitsgruppe um Dr. Yaa A. Kwapong von der Johns Hopkins University School of Medicine in Baltimore nutzte die Daten von 593.616 jungen Erwachsenen (im Alter von 18 bis 49 Jahren), die an der Umfrage des Behavioral Risk Factor Surveillance System (2017 bis 2020) teilnahmen, um den Zusammenhang zwischen Depressionen und schlechter psychischer Gesundheit mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen (CVD) und suboptimaler kardiovaskulärer Gesundheit (CVH) zu untersuchen.

Depressive mit höherem CVD-Risiko

Die Arbeitsgruppe konnte zeigen, dass Menschen mit Depressionen ein höheres CVD-Risiko hatten als Menschen ohne Depressionen (Odds Ratio: 2,32). Sie stellten einen abgestuften Zusammenhang zwischen Tagen schlechter psychischer Gesundheit (poor mental health days: PMHD) und CVD fest. 

Bei Personen mit bis 13 PMHD bzw. 14 bis 30 PMHD lag die Wahrscheinlichkeit einer kardiovaskulären Erkrankung bei 1,48 bzw. 2,29 im Vergleich zu Personen ohne PMHD, nachdem soziodemografische und kardiovaskuläre Risikofaktoren berücksichtigt wurden.

Es wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen den Geschlechtern oder dem städtischen/ländlichen Status festgestellt. Im Vergleich zu Personen ohne Depressionen hatten Teilnehmer mit Depressionen ein höheres Risiko für eine suboptimale Herz-Kreislauf-Gesundheit (Odds Ratio: 1,79), wobei die Verbindung ähnlich gestaffelt war.

Integrierter Ansatz gefordert

In dieser großen, landesweit repräsentativen Stichprobe junger Erwachsener in den Vereinigten Staaten konnte gezeigt werden, dass Depressionen und PMHD unabhängig voneinander mit vorzeitigen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und einer suboptimalen kardiovaskulärer Gesundheit assoziiert waren. Obwohl dieser Zusammenhang wahrscheinlich bidirektional sei, könne die Berücksichtigung der psychischen Gesundheit dazu beitragen, das CVD-Risiko zu senken und die kardiovaskuläre Gesundheit bei jungen Erwachsenen zu verbessern, mutmaßen die Forschenden.  Um die Ziele für eine nachhaltige Entwicklung im Bereich der Lebensqualität zu erreichen, müsse man sich der mit Depressionen verbundenen körperlichen Gesundheitsrisiken bewusst werden und einen integrierten und umfassenden Ansatz zur Bekämpfung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und psychischen Störungen verfolgen. Darüber hinaus solle das psychische Wohlbefinden und gesunde Verhaltensweisen als Teil einer umfassenden Strategie zur Verringerung der CVD-Belastung junger Erwachsener von der Politik gefördert werden.

Originalpublikation:
Kwapong YA., Boakye E, Khan SS et al.  Journal of the American Heart Association. 23 Jan 2023 https://doi.org/10.1161/JAHA.122.028332 

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