Untersuchungen zur Zeckenpopulation
Mildere Winter führen dazu, dass die Zeckenhäufigkeit zunimmt und die Spinnentiere hierzulande immer früher aktiv werden. Gleichzeitig kommen tropische Zeckenarten in Europa an. Weltweit verursachen zeckenübertragene Krankheiten jährlich über 700.000 Todesfälle und machen etwa 17 % der globalen Belastung durch übertragbare Krankheiten aus, was die Notwendigkeit einer intensiveren Überwachung und Prävention unterstreicht, so die Uniklinik Bonn. „In den letzten Jahren haben sich insbesondere städtische Grünflächen zunehmend als potenzielle Orte für menschliche Infektionen mit zeckenübertragenen Krankheiten erwiesen“, sagt Dr. Timo Falkenberg, der die Nachwuchsgruppe GreenBalance am Institut für Hygiene und Public Health (IHPH) des Universitätsklinikums Bonn (UKB) leitet und außerdem Mitglied im Transdisziplinären Forschungsbereich „Sustainable Futures“ der Universität Bonn ist. „Es ist daher wichtig, diese Gesundheitsrisiken systematisch zu erfassen und bei der zukünftigen Grünflächenplanung zu berücksichtigen.“
Mit PCR auf Krankheitserreger untersucht
Die GreenBalance Gruppe hat daher jetzt mit der systematischen Sammlung von Zecken in elf ausgewählten Grünflächen in Bonn und Köln begonnen. Dafür werden monatlich Zecken sowohl auf gemähten und ungemähten Rasenflächen als auch auf Flächen mit Sträuchern und Bäumen gesammelt und anschließend im Labor mittels PCR-Analysen auf Krankheitserreger untersucht. Auch Interessierte aus der Region Köln/Bonn können das Projekt unterstützen, indem sie gefundene Zecken, die sie an sich selbst oder an ihren Haustieren entdecken, einsenden. Infos dazu gibt es hier.
Zusätzliche Befragung durchgeführt
Um die Nutzung und das Potential von städtischen Grünflächen weiter zu untersuchen, werden zeitgleich außerdem verschiedene Umfragen durchgeführt, darunter Haushaltsumfragen sowie Vor-Ort-Befragungen in Bonner Grünflächen (Baumschulwäldchen, Rheinaue, Binnendüne Tannenbusch, Kottenforst/Waldau) und auf einer Kölner Grünfläche (Lindenthaler Stadtwald). Vor Ort weisen Poster mit QR-Codes auf die Befragung hin, die etwa 10 Minuten dauert. Die Teilnehmenden werden zu ihrem Nutzungsverhalten, ihrer Besuchsmotivation, der Wahrnehmung der Grünfläche sowie zu mentaler Gesundheit und Wohlbefinden befragt. „Ziel unseres Forschungsprojekts ist es, Handlungsempfehlungen zur Risikoreduzierung und Steigerung der positiven Auswirkungen von städtischen Grünflächen zu erarbeiten und diese an die Entscheidungsträger zu kommunizieren“, erklärt Dr. Falkenberg.
Quelle: UKB
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