Die richtigen Worte finden
Anerkennung hat einen gruppendynamischen Effekt, das heißt, wenn sich jemand besonders einsetzt und dafür anerkannt wird, strengen sich die Kolleginnen und Kollegen an, damit auch sie ein Lob erhalten. Wer gelobt wird, „revanchiert“ sich meist, indem sie/er sich positiv über Vorgesetzte äußert. Anerkennung ist ein wichtiges Instrument erfolgreicher Betriebsführung. Anerkennung zeigt Wahrnehmung, macht Wertschätzung einer besonderen Leistung deutlich.
Eine Anfangsleistung kann sogar noch besser werden, wenn sie zwischendurch gelobt wird. Aber: Loben nach dem „Gießkannenprinzip“ kommt nicht gut an. Zu viel ist ebenso unangebracht wie zu wenig, denn was ständig anerkannt wird, verliert an Wirkung.
Positive Bewertung darf nicht aufgesetzt sein; sie muss von innen heraus kommen, damit Vorgesetzte glaubwürdig wirken. Die Bestätigung mit einem „O. K.“ oder „Einverstanden“ ist dürftig und wird nicht als Anerkennung wahrgenommen. Wirkungsvoll ist die Ich-Botschaft: „Ich finde, das hast du sehr gut gemacht.“ Die Botschaftsform „Ich“ wirkt als persönliche Wertung und motiviert nachhaltig. Die Wirkung kann weiter gesteigert werden, wenn die/der Mitarbeitende gefragt wird, wie sie oder er es geschafft hat, zum Beispiel einen engen Termin exakt einzuhalten. Anerkennung muss sofort erfolgen, damit sie voll wirkt. Wer sehr gute Leistung bringt oder besonderen Einsatz zeigt, erwartet positives Feedback, sonst entsteht Gleichgültigkeit. Anerkennung darf keinesfalls mit Kritik vermischt werden: „Ich freue mich sehr, dass du diesen engen Termin gehalten hast. Denn eigentlich fehlen dir doch noch Fachkenntnisse dafür.“ Kritik und Anerkennung müssen getrennt thematisiert werden. Wer positives Feedback erfährt, wird nicht nur in seinem Selbstvertrauen gestärkt, sondern will es reproduzieren oder sogar noch verstärken.
Entnommen aus MT im Dialog 3/2024
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