Anomalien und Normvarianten – Skelettale Veränderungen 3.28

Titelbild zum Fachbeitrag zur Madelung-Deförmität — VRT des distalen Unterarms und Handgelenks links (Ansicht von volar): typische Madelung-Deformität, bogenförmig verlaufender Radius © HJ Thiel

Im distalen Radioulnargelenk (Articulatio radioulnaris distalis) sind die distalen Enden von Radius (Incisura ulnaris) und Ulna (Circumferentia articularis ulnae) gelenkig verbunden, die Gelenkflächen im Normalfall in einer Ebene zu den Handwurzelknochen. Die Madelung-Deformität ist eine primär knöcherne Wachstumsstörung des Unterarms, die mit einer typischen Fehlstellung einhergeht.

Zusammenfassung

Die Madelung-Deformität resultiert aus der Prominenz der relativ langen Ulna und der Deformierung des distalen Radius in der koronaren und sagittalen Ebene. Die proximale Reihe der Handwurzelknochen adaptiert die Verformung des Handgelenks durch die Bildung einer umgekehrten Pyramidenform beziehungsweise eines Dreiecks. Madelung kommt häufiger bei Frauen vor und oft an beiden Handgelenken.

Schlüsselwörter: Madelung-Deformität, Röntgen, CT, MRT

Abstract

Madelung deformity is a result of the prominence of the relatively long ulna and the deformity of the distal radius in the coronal and sagittal planes. The proximal carpal row adapts to the deformity by forming an upside-down pyramid shape or triangle. It is more common in females and typically affects both wrists.

Keywords: Madelung deformity, x-ray, CT, MRI

DOI: 10.53180/MTADIALOG.2022.0612

Entnommen aus MTA Dialog 8/2022