Wird Mpox jetzt wieder zum weltweiten Problem?
Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, hatte gestern erklärt, dass der Anstieg der Mpox-Fälle einen internationalen Gesundheitsnotstand (PHEIC) darstelle. Er folgte damit dem Rat der Mitglieder des International Health Regulations (IHR) Emergency Committee. Ein PHEIC ist die höchste Alarmstufe gemäß internationalem Gesundheitsrecht und wurde bei Mpox schon einmal 2022 ausgerufen. Vom 1. Januar 2022 bis zum 30. Juni 2024 wurden der UN-Gesundheitsbehörde aus 116 Ländern in allen WHO-Regionen insgesamt 99.176 im Labor bestätigte Fälle von Mpox gemeldet. Abgesehen von Afrika setze sich der Ausbruch weltweit auf einem niedrigen Übertragungsniveau fort, so die WHO. Am Dienstag erklärte nun die afrikanische CDC die Situation zu einem öffentlichen Gesundheitsnotstand. Mpox-Fälle hatten sich zuvor in vielen Ländern Afrikas ausgebreitet, insbesondere in der Demokratischen Republik Kongo (DRC) und den benachbarten Ländern Burundi, Kenia, Ruanda und Uganda. Das Potenzial für eine weitere Ausbreitung in Afrika sei besorgniserregend, sagte der WHO-Chef. Es sei nun eine koordinierte internationale Reaktion unerlässlich, um diese Ausbrüche zu stoppen und Leben zu retten, so Tedros.
Hilfe ist angelaufen
In diesem Jahr wurden bereits über 14.000 Fälle des Virus mit 524 Todesfällen gemeldet, ein deutlicher Anstieg der gemeldeten Fälle gegenüber 2023. Tedros erwähnte zuvor, dass die Mpox-Ausbrüche aufgrund verschiedener Clades aufgetreten seien. Bei der Sitzung am Mittwoch sagte er, dass es im vergangenen Jahr in der Demokratischen Republik Kongo zu einer Übertragung des sogenannten Clade-1b-Virus gekommen sei, die hauptsächlich durch sexuelle Kontakte verursacht wurde. Diese Clade ist Berichten zufolge tödlicher und leichter von Mensch zu Mensch übertragbar. Auch Kinder sind verstärkt betroffen. Clade 1 zirkuliert seit Jahren in der Demokratischen Republik Kongo, während Clade 2 für den weltweiten Ausbruch von 2022 verantwortlich war, der zu einem internationalen Gesundheitsnotfall erklärt wurde. Tedros sagte, dass in Nachbarländern der Demokratischen Republik Kongo, in denen zuvor keine Fälle von Mpox gefunden worden waren, rund 90 Fälle des Nachfolgetyps Clade 1b gemeldet worden seien. Die WHO stellt nun unter anderem Labordiagnostik zur Verfügung, um bei der Sequenzierung von Virusproben zu helfen. Zudem werden derzeit zwei von der WHO empfohlene und zugelassene Impfstoffe zur Bekämpfung des Ausbruchs des Mpox-Virus eingesetzt. Auch andere Hersteller wurden aufgefordert, sich zu beteiligen.
Quelle: WHO
Artikel teilen