Die meisten Fälle wurden wie zuvor aus Italien (82) und Griechenland (36) gemeldet. Rumänien und Ungarn kamen demnach auf drei bzw. zwei neue Fälle. Weitere Todesfälle wurden in Griechenland (2) und Italien (1) erfasst. Die EU-Nachbarländer meldeten 25 Fälle von WNV-Infektionen bei Menschen in Serbien und keine neuen Todesfälle im Zusammenhang mit WNV-Infektionen.
Seit Beginn der Übertragungssaison 2022 (bis zum 7. September) haben die EU/EWR-Länder schon 570 Fälle von WNV-Infektionen beim Menschen in Italien (383), Griechenland (155), Rumänien (21), Ungarn (7), Österreich (2), Deutschland (1) und der Slowakei (1) gemeldet. In den EU/EWR-Ländern gab es 36 Todesfälle: Italien (21), Griechenland (14) und Rumänien (1). Aus Serbien wurden 130 Fälle von WNV-Infektionen beim Menschen und sieben Todesfälle gemeldet. In Italien erfolgte der erste Nachweis der WNV-Zirkulation im Jahr 2022 Anfang Juni in Stechmücken und Vögeln, wobei menschliche Fälle ab dem 19. Juni nachgewiesen wurden und im Juli rasch zunahmen. Die WNV-Stämme 1 und 2 seien dort gemeinsam im Umlauf.
Das Nationale Referenzlabor für West-Nil-Virus-Infektionen am Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) bestätigte seit Anfang Juli schon sechs Fälle bei Pferden und 32 bei Wild- und Zoovögeln. Die Mehrzahl der Infektionen seien in den Bundesländern Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen nachgewiesen worden. Diese Bundesländer waren bereits in den vergangenen Jahren betroffen. Erstmals bestätigt wurde eine Infektion bei einem Pferd im Großraum Hamburg. Das Robert Koch-Institut meldete für Mitte August die erste in Deutschland aufgetretene Infektion eines Menschen für das laufende Jahr im Westen Sachsen-Anhalts. Diese fiel im Rahmen von Untersuchungen einer Blutspende auf.
In Deutschland etablierte sich das West-Nil-Virus (WNV) laut FLI seit dem ersten Fall im Jahr 2018 vor allem in den erwähnten östlichen Bundesländern. Wie auch in den Vorjahren sei mit weiteren Erkrankungsfällen zu rechnen. Gemäß den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) am Friedrich-Loeffler-Institut sollten Pferde in den bereits betroffenen Gebieten und Pferde, die in betroffene Gebiete verbracht werden, vorab geimpft werden.
Quelle: FLI, Eurosurveillance, ECDC
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