Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat sich gemeinsam mit der International Agency for Research on Cancer (IARC) die letzten Zahlen bezüglich der weltweiten Krebsbelastung angesehen sowie die Krebsversorgung in 115 Ländern untersucht. Bei einer Mehrheit dieser Länder fehle eine adäquate finanzielle Krebsversorgung sowie palliative Dienste in der allgemeinen Gesundheitsversorgung.
20 Prozent erkranken an Krebs
Für das Jahr 2022 wurden weltweit rund 20 Millionen neue Krebserkrankungen veranschlagt sowie 9,7 Millionen Verstorbene. 20 Prozent erleiden in ihrem Leben eine Krebserkrankung und etwa einer von neun Männern und eine von 12 Frauen sterben an dieser Krebserkrankung. Dabei ist jedoch nur in 39 Prozent der an den Umfragen teilnehmenden Ländern die Basisversorgung für Krebs in der allgemeinen Gesundheitsversorgung inkludiert. Nur 28 Prozent bieten palliative Versorgung an.
Lungenkrebs am häufigsten
Insgesamt machen 10 Krebsarten zwei Drittel der Krebserkrankungen aus. Mit 2,5 Millionen Fällen (12,4 Prozent) weltweit führt Lungenkrebs die Liste an, dicht gefolgt von weiblichen Brustkrebs mit 2,3 Millionen Fällen (11,6 Prozent). Kolorektaler Krebs (1,9 Millionen Fälle, 9,6 Prozent), Prostatakrebs (1,5 Millionen Fälle, 7,3 Prozent) und Magenkrebs (970.000 Fälle, 4,9 Prozent) bilden die restlichen der Top 5.
Lungenkrebs war ebenfalls die führende Todesursache unter Krebserkrankten mit 1,8 Millionen Toten, 18,7 Prozent der insgesamt an Krebs verstorbenen Patienten. Er gilt als häufigster wiederkehrender Krebs. WHO und IARC stellten jedoch geschlechterspezifische Unterschiede fest. Für Frauen war die häufigste Krebserkrankung (und dadurch bedingte Mortalität) der Brustkrebs, bei den Männern hingegen Lungenkrebs (157 von 185 Länder).
Steigende Krebsbelastung bis 2050
Auch geografische Unterschiede konnten festgestellt werden. In 25 der insgesamt 185 Länder war Gebärmutterhalskrebs die führende Krebserkrankung und daraus resultierende Todesursache, die Mehrheit davon in afrikanischen Ländern südlich der Sahara.
Schätzungen zufolge soll die Anzahl der neuen Krebsfälle bis 2050 weiter steigen auf mehr als 35 Millionen neue Krebserkrankungen. Das bedeutet einen Anstieg um 77 Prozent gegenüber den geschätzten 20 Millionen neuen Fällen 2022. Dies reflektiert zum einen die sich verändernde Altersstruktur der Bevölkerung als auch das Wachstum und der steigende Kontakt mit Risikofaktoren. Tabak, Alkohol und Übergewicht sind hier die führenden verantwortlichen Risikofaktoren. Trotz der Früherkennungstools für Krebserkrankungen bestimme weiterhin das Land, in dem man geboren wird, wie hoch die Chancen für das Überleben einer Krebserkrankung stehen.
Quelle: WHO
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