Viele Krebsarten können heute behandelt werden, wenn sie frühzeitig erkannt werden. Die richtigen Vorsorgeuntersuchungen zum richtigen Zeitpunkt erhöhen daher die Überlebenschancen. Denn das Tückische an der Krebserkrankung: Sie entwickelt sich im Stillen, oftmals ohne anfängliche Beschwerden.
Daher gibt es in Deutschland eine Reihe von Vorsorgeuntersuchungen, die eine frühzeitige Erkennung des Krebs sicherstellen sollen.
Darmkrebs
Männer ab 50 und Frauen ab 55 können sich mittels Darmspiegelung oder Stuhlbluttest bei ihrem Hausarzt untersuchen lassen. Zwischen 50 und 54 Jahren kann jährlich eine Stuhlprobe abgegeben werden, danach nur noch alle zwei Jahre, wenn bisher keine Darmspiegelung stattfand. Blut im Stuhl kann ein Hinweis auf Dickdarm- oder Enddarmkrebs sein. Die Koloskopie ist jedoch sicherer als der Stuhltest. Sie ist schmerzfrei und Gewebeproben können entnommen und Krebsvorstufen direkt entfernt werden. Ist die Darmspiegelung unauffällig, ist die nächste Vorsorgeuntersuchung erst wieder nach 10 Jahren vorgesehen.
Hautkrebs
Ab einem Alter von 35 hat man alle zwei Jahre Anspruch auf ein Hautkrebs-Screening. Ein Facharzt untersucht hierbei den gesamten Körper auf Auffälligkeiten. Insbesondere drei Krebsarten sollen hierdurch entdeckt werden: schwarzer Hautkrebs (malignes Melanom), das Basalzellkarzinom und das Plattenepithelkarzinom, beides weißer Hautkrebs. Rechtzeitig erkannt, ist Hautkrebs meist sehr gut heilbar.
Gebärmutterhalskrebs
Schon ab 20 Jahren können Frauen einmal jährlich die Vorsorgeuntersuchung auf Gebärmutterhalskrebs beim Gynäkologen wahrnehmen. Neben einer Routineuntersuchung wird ein Abstrich vom Gebärmutterhals genommen, dem sogenannten Pap-Test. Ab 35 Jahren besteht zudem alle drei Jahre ein Anspruch auf den Test auf humane Papillomviren (HPV). Die Viren gelten als der Hauptverursacher für Gebärmutterhalskrebs und der Test findet in Kombination mit dem Pap-Test statt, wodurch keine zusätzliche Untersuchung notwendig ist.
Brustkrebs
Bei Frauen ist Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung. Hier kann die kassenärztliche Vorsorge einmal jährlich stattfinden ab einem Alter von 30 Jahren. Die Brustdrüsen und dazugehörige Lymphknoten werden hierbei gynäkologisch abgetastet und zudem erklärt, wie Patientinnen die Brust selbst auf Auffälligkeiten abtasten können. Zwischen 50 und 70 Jahren besteht zudem alle zwei Jahre ein Anrecht auf eine Mammografie. Hierbei werden beide Brüste geröntgt, um Veränderungen im Brustgewebe frühzeitig zu erkennen.
Prostatakrebs
Bei Männern ist Prostatakrebs die häufigste Krebserkrankung. Dennoch gehen nur etwa 15 Prozent zur Vorsorge. Ab einem Alter von 45 Jahren besteht einmal jährlich ein Anspruch auf eine Vorsorgeuntersuchung. Diese beinhaltet das Abtasten des äußeren Genitals, der Prostata und der dazugehörigen Lymphknoten durch den Urologen. Die Tastuntersuchung des Afters dauert noch nicht einmal eine Minute und ist schmerzfrei. Da Symptome dieser Krebserkrankung meist spät auftreten, ist eine Früherkennung umso wichtiger.
Quelle: Helios Kliniken
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