Verglichen wurden die Tumorcharakteristika und Prognosemarker von Mammakarzinomen, die bei Teilnehmerinnen des MSP im Screening oder im Intervall nach unauffälligem Screening und bei Nichtteilnehmerinnen entdeckt wurden. Ausgewertet wurden die Daten zu 1.531 neu diagnostizierten Fällen von invasivem und In-Situ-Brustkrebs (DCIS, duktale carcinoma in situ) in zwei zertifizierten Brustzentren in Münster.
Angaben zur Tumorcharakteristik und Tumorbiologie sowie zur operativen Primärtherapie lagen für alle Fälle vollständig vor. Bettina Braun und Koautoren kommen in der retrospektiven Beobachtungsstudie zu dem Ergebnis, dass der Brustkrebs bei den Screening-Teilnehmerinnen häufiger noch in einem frühen Stadium (DCIS) war als bei Nichtteilnehmerinnen (23 % versus 31 %).
Invasive Karzinome waren bei den Teilnehmerinnen kleiner (74 % versus 55 % im T1-Stadium), bei ihnen konnte öfter brusterhaltend operiert werden (75 % versus 62 %) und eine leitlinienbasierte Indikation für eine adjuvante Chemotherapie lag bei ihnen seltener vor (46 % versus 52 %). Von vergleichbaren Verhältnissen in anderen Screening-Regionen sei auszugehen, betonen die Autoren.
Quelle: DÄ, 07.08.2018
Artikel teilen