Löschen des Proteins HIRA begünstigt die Vermehrung und Invasion von Tumorzellen in Zellkultur und im Tiermodell, wie Kölner Forschende herausfanden. Dem vererblichen Leiomyomatose und Nierenzellkarzinom Syndrom, kurz HLRCC, liegt eine Veränderung des Gens zugrunde, welches das Protein Fumarat-Hydratase (FH) produziert. Die Fumarat-Hydratase ist ein Zellprotein, welches maßgeblich an der Energiegewinnung in Zellen beteiligt ist. Doch die Mutation in dem Gen allein führt noch nicht zu der Erkrankung.
Geringere Produktion von HIRA
Weitere Faktoren wie die geringere Produktion von HIRA sind für die Krebsentstehung nötig, was die Wissenschaftler mit Hilfe von CRISPR/Cas9-Screenings in Zellen herausfanden.
Hoffnung auf gezielte Therapien
„Aufgrund unserer Studie zum Mechanismus der möglichen Krebsentstehung kann ein Modell für HLRCC-Nierentumore entwickelt werden, welches neue Perspektiven für gezielte Therapien eröffnen kann“, sagt Dr. Lorea Valcarcel, Erstautorin der Studie. Mechanistisch gesehen aktiviert der Verlust von HIRA das Protein MYC, ein bekanntes Onkogen. Als Onkogene werden Gene und Proteine bezeichnet, die die Tumorbildung durch seine Funktion und die Aktivierung weiterer Proteine positiv beeinflusst. Auch bei betroffenen HLRCC Patienten konnten die Wissenschaftler eine Reduktion der Fumarat-Hydratase und HIRA Proteine nachweisen im Vergleich zu Proben von gesunden Menschen. Zudem zeigte ein Vergleich von Tumorbiopsien von zwei Patienten mit umliegendem Gewebe eine Herunterregelung von eine Herunterregelung von HIRA im Tumorgewebe.
Quelle: Uni Köln
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