Verbessert KI das Mammographie-Screening?
Ab dem 50. bis zum 75. Lebensjahr können Frauen am Mammographie-Screening-Programm (MSP) teilnehmen. Alle zwei Jahre werden sie zur Mammographie eingeladen, jährlich nehmen etwa drei Millionen Frauen daran teil. Mit etwa 78.000 Neuerkrankungen im Jahr gehört der Brustkrebs zur häufigsten Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland. In der aktuellen PRAIM-Studie wollten die Forschenden zeigen, dass die Befundung mithilfe Künstlicher Intelligenz der menschlichen Befundung gleichwertig ist – mit einer positiven Überraschung.
KI mit höherer Entdeckungsrate
Es zeigte sich, dass die Unterstützung durch KI sogar eine 18 Prozent gesteigerte Entdeckungsrate mit sich bringt. Daten von mehr als 460.000 Frauen, die zwischen 2021 und 2023 erhoben wurden, konnten in die Studie eingeschlossen werden von insgesamt 12 MSP-Standorten. Die Hälfte wurde mithilfe von KI befundet, die andere Hälfte traditionell durch Doppelbefundung von Radiologinnen und Radiologen. In der Gruppe mit KI-Befundung wurden unter 1000 Frauen 6,7 Brustkrebsfälle festgestellt, bei der Doppelbefundung waren es 5,7 Fälle.
Die Studie zeigt das Potenzial und den alltäglichen Nutzen, den KI in der Befundung haben kann. Zudem reduziert der Einsatz von KI damit die Arbeitslast von Radiologinnen und Radiologen. Denn der Einsatz von KI reduzierte die Anzahl der Wiedereinbestellungen um etwa 15 Prozent. Das bietet ein enormes Entlastungspotenzial für die Arbeitsgruppe Radiologie, in der 24 Millionen Einzelbilder jährlich bewertet werden müssen.
Quelle: idw
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