Großalarm am Samstagmorgen im Universitätsklinikum Essen (UK Essen): Behandlungsteams aus Notfallmedizinern, Unfallchirurgen, Anästhesisten und Pflegenden versorgen und behandeln zeitgleich zahlreiche leicht bis sehr schwer Verletzte. Doch zum Glück ist alles nur Training für einen sogenannten Massenanfall von Verletzten (MANV), wie er unter anderem bei einem Flugzeugabsturz oder einer Explosion vorkommen kann. Trotz des Stresstests: die Versorgung der „echten“ Patienten lief auch während der Übung selbstverständlich und ohne Probleme weiter.
„Bei der Übung zum sogenannten Massenanfall von Verletzten können wir die Zusammenarbeit von Notfallteams bestehend aus Notfallmedizinern, Unfallchirurgen, Anästhesisten und Pflegenden unter realistischen Bedingungen testen. Denn die Teams müssen unter größtem Druck und parallel die vielen Verletzten in Schweregrade einteilen und entscheiden, wer wann und wie behandelt wird“, erklärt Prof. Dr. Marcel Dudda, Ärztlicher Leiter der Unfallchirurgie am UK Essen.
Auch interne Arbeitsabläufe werden getestet
Damit die Übung auch möglichst realitätsnah ist, machten Maskenbildner die Simulationspatienten mit ihren zum Teil schweren Verletzungen entsprechend verschiedenartigen Krankheitsbildern zurecht. „Der geprobte ‚Massenanfall von Verletzten‘ hat gezeigt, dass die Unfallchirurgie am Universitätsklinikum auch in Ausnahmesituationen absolut leistungsfähig ist und unseren Patienten hervorragende medizinische Versorgung bietet“, so Dudda weiter. Dies gelte dann erst recht für den Krankenhausalltag.
Dass beim Proben des MANV auch interne Arbeitsabläufe getestet werden, darauf macht der Ärztliche Direktor der Universitätsmedizin Essen, Prof. Dr. Jochen A. Werner, aufmerksam: „Wir haben den hohen Anspruch an uns selbst, als Universitätsmedizin auch bei Sondersituationen herausragende medizinische und pflegerische Leistungen zu erbringen. Daher trainieren wir dies regelmäßig. Bei einer Großschadenslage, wie heute simuliert, könnten viele Verletzte gleichzeitig eingeliefert werden. Da die anwesenden Mitarbeiter dann nicht ausreichen, greift der Alarmplan des Universitätsklinikums. So stellen wir sicher, dass wir auch die Mitarbeiter zur Versorgung unserer Patienten erreichen, die nicht im Dienst und vor Ort sind.“
Die Unfallchirurgie der Universitätsmedizin Essen mit ihrem überregionalen Traumazentrum ist für die Behandlung von Schwerverletzten in der gesamten Region spezialisiert. So gibt es neben dem Notarztwagenstandort am Universitätsklinikum unter anderem eine chirurgische Notfallambulanz mit einem Schockraum und weiteren Notfalloperationssälen sowie eine große Intensivstation, die auf die Behandlung schwerstverletzter Patienten spezialisiert ist.
Quelle: Universitätsmedizin Essen, 16.09.2017
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