Therapeutische Wirkung von Psilocybin

Magic Mushrooms
mg
Psilocybin
© TaylerDerden/stock.adobe.com
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Im Körper wird Psilocybin umgewandelt und löst seine psychoaktive Wirkung aus. Forschende haben nun herausgefunden, das schon eine einzige Dosis ausreicht, um in menschlichen Nervenzellen unterschiedliche Veränderungen hervorzurufen.

Psilocybin ist der bekannte Wirkstoff der sogenannten Magic Mushrooms. Im Körper wird er zu Psilocin umgewandelt, wodurch die psychoaktive Wirkung entfaltet wird. Um neurobiologische Effekte zu untersuchen, arbeitete ein Mannheimer Forschungsteam direkt mit Psilocin an menschlichen Nervenzellen, die sie aus Stammzellen gezüchtet hatten. Es zeigte sich, dass schon eine Dosis ausreicht, um verschiedene Veränderungen hervorzurufen. Mit den neuen Erkenntnissen hoffen die Forschenden, die therapeutische Wirkung von Psilocybin besser verstehen zu können.

Neurologische Veränderungen durch Psilocin

Es zeigte sich, dass durch Psilocin mehr Verzweigungen gebildet werden und auch die Produktion des körpereigenen Wachstumsfaktors BDNF ansteigt. Auch nach mehreren Tagen einer Dosis Psilocin waren die synaptischen Verbindungen noch vorhanden und die Kommunikation noch verstärkt. Es zeigte sich zudem, dass Psilocin die Aktivität einiger Gene verändert. Sie sind wichtig für die Anpassungsfähigkeit des Gehirns – eine Fähigkeit, die bei vielen psychischen Erkrankungen reduziert ist. 

„Vereinfacht gesagt macht Psilocin das Gehirn wieder formbarer", erläutert Studienleiter Prof. Dr. Philipp Koch. „Unsere Ergebnisse liefern auf zellulärer Ebene Erklärungsansätze für die positiven Effekte, die in klinischen Studien mit Psilocybin bei Patienten mit Depressionen, Suchterkrankungen und posttraumatischen Belastungsstörungen beobachtet werden“, erläutert Studienleiter Prof. Dr. Philipp Koch. Die aktuelle Studie ist eine Ergänzung bezüglich der zugrundeliegenden biologischen Prozesse zu derzeit laufenden Studien zu Psilocybin als Therapieoption für psychische Erkrankungen.

Für diese Studie nutzten die Forschenden die iPSC-Technologie (induzierte pluripotente Stammzellen). Dank des modernen Zellsystems, bei dem aus Stammzellen menschliche Nervenzellen gezüchtet werden konnten, lassen sich Wirkungen von Substanzen direkt an menschlichen Zellen untersuchen – ein deutlicher Vorteil gegenüber die bisher gängigen Tiermodelle.

Literatur:
Schmidt, M. et al.: Psilocin fosters neuroplasticity in iPSC-derived human cortical neurons. eLife (2024); DOI: 10.7554/eLife.104006.1.

Quelle: idw

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