Die Behandlung vor einer Knochenmark- oder Stammzelltransplantation ist wichtig für den Behandlungserfolg. Leukämiepatientinnen und -patienten unterziehen sich vorher unter anderem einer Ganzkörperbestrahlung. In den meisten Krankenhäusern müssen die oft bereits geschwächten Patientinnen und Patienten bei dieser Form der Bestrahlung ihre Position mehrmals wechseln. Hierfür hat die Klinik für Strahlentherapie und Spezielle Onkologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) nun eine Neuerung: Dank eines drehbaren Behandlungstisches können die geschwächten Betroffenen in einer Position während der gesamten Behandlung liegen bleiben.
360° drehbarer Behandlungstisch
Nur wenige Kliniken in Deutschland bieten diese Form der Rotationsbestrahlung an. Damit die gespendeten Stamm- und Knochenmarkzellen angenommen werden, müssen alle Krebszellen und auch das eigene Immunsystem der Patientinnen und Patienten konditioniert bzw. zerstört werden – daher die notwendige Ganzkörperbestrahlung. Normalerweise wird während der Bestrahlung nur eine bestimmte Körperregion ausgewählt, wodurch sich die Bestrahlung des gesamten Körpers zunächst schwierig gestaltet bzw. Positionswechsel notwendig macht.
Rotationsbestrahlung
Bisher lagen die Betroffenen auf einer speziellen Matte am Boden, sodass die Bestrahlung des Linearbeschleunigers abschnittweise den gesamten Körper erreicht. Hier waren bisher mehrere Umlagerungen inbegriffen. Mit der neuen drehbaren Tischplatte gehören die Umlagerungen der Vergangenheit an. Millimetergenau können die Patientinnen und Patienten in die gewünschten Positionene gebracht werden. Der Linearbeschleuniger dreht sich um den Körper und gibt die notwendige Strahlendosis ab. Der Fachbegriff für die Rotationsbestrahlung lautet Volumetric Intensity Modulated Arc Therapy (VMAT).
Die neue Methode ist nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für das Behandlungsteam eine Erleichterung. Die notwendige Strahlendosis wird bereits einige Tage vorher berechnet mithilfe einer Planungs-Computertomografie und die wegfallenden Umlagerungen erleichtern auch dem anwesenden medizinischen Personal die Arbeit.
Quelle: idw
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