So lassen sich Viren als Impfstoffe nutzen

Hilfsmittel zum Schutz
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Elektronenmikroskopische Aufnahme eines Humanen Papillomvirus.
Elektronenmikroskopische Aufnahme eines Humanen Papillomvirus. Wikimedia Commons
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HZI-Forscher haben herausgefunden, wie sie entschärfte Viren besonders effektiv als Impfstoff einsetzen können.

Viren sind lästige und häufig gefährliche Krankheitserreger, viele von ihnen bleiben aber gut versteckt und verursachen nur milde bis gar keine Krankheiten. Diese Viren können in veränderter Form als Hilfsmittel zum Schutz vor anderen Erregern dienen. Ihre infektiösen Eigenschaften machen sich Forscher zunutze, indem sie die krankmachenden Bestandteile ausschalten, die entschärften Viren mit Bruchstücken anderer, gefährlicher Krankheitserreger beladen und dieses Konstrukt mittels Impfung in den Körper einbringen. So lernt der Körper die Moleküle der gefährlichen Erreger kennen – die Abwehrzellen bilden ein immunologisches Gedächtnis. An sich harmlose Viren können somit den Immunschutz gegen tödliche Infektionserreger vermitteln.

Optimale Position für die Bruckstücke

Kommt der Körper nochmals mit dem Erreger in Kontakt, erkennt das Immunsystem die Moleküle schnell wieder und neutralisiert den Erreger, bevor er eine Krankheit auslöst. Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig haben nun herausgefunden, dass für die Stärke der Immunantwort entscheidend ist, an welcher Stelle die Bruchstücke in den Trägervirus eingebracht werden und welches die optimale Position dafür ist. Diese Erkenntnisse sind entscheidend, um den Einsatz von Viren als Impfstoff weitgehend zu optimieren und Impfstoffe mit geringem Gefahrenpotenzial zu entwickeln. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Wissenschaftler kürzlich.

Herpes-Viren bilden eine große Familie

In das Erbmaterial künstlich abgeschwächter Cytomegalieviren bauen sie Genfragmente anderer Viren ein und schleusen sie in den Körper. Dort veranlasst CMV, dass das eingebaute Genfragment in Proteine übersetzt wird, die der Körper als fremd erkennt und T-Zellen gegen sie bildet. Dabei dienen immer nur kurze Abschnitte als Erkennungssequenz, und nicht alle führen zu einer starken Bildung von Abwehrzellen. more###

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