In einer prospektiven Kohortenstudie untersuchten Wissenschaftler/-innen 2.927 Menschen über 65 Jahren aus 4 Städten in den USA. Während einer bis zu 8 Jahre langen Nachbeobachtung fanden Hör- und Sehtests sowie ein MRT-Untersuchung des Kopfes und eine modifizierte Mini-Mental State Examination statt. Zu Studienbeginn hatte keiner der im Schnitt 74,6 Jahre alten Teilnehmenden eine Demenz.
Risiko für Alzheimererkrankung am höchsten
Es zeigte sich, dass eine gleichzeitige Einschränkung von Hör- und Sehvermögen mit einem um 160 % erhöhten Risiko für Demenz assoziiert war. Das Risiko für eine Alzheimererkrankung war bei einer dualen sensorischen Beeinträchtigung um 267 % erhöht. Das Risiko für vaskuläre Demenz dagegen unterschied sich nicht signifikant von dem bei Senioren ohne Einschränkungen des Hör- und Sehvermögens beobachteten Risiko.
Demenzprävention
„Zusammengefasst deuten diese Daten darauf hin, dass ältere Menschen mit einer dualen sensorischen Beeinträchtigung ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Demenz haben, speziell einer Alzheimererkrankung“, schreiben die Forschenden. Es seien weitere Studien nötig, um herauszufinden, ob die sensorischen Beeinträchtigungen ein kausaler Risikofaktor oder ein Marker für eine beginnende Demenz sind. „Angesichts der erwarteten Zunahme an Demenzerkrankungen in den kommenden Jahrzehnten, legen unsere Ergebnisse nahe, dass die Überprüfung von Hör- und Sehvermögen in der Demenzprävention eine wichtige Rolle spielen sollte.“
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