Bisher ist das gängige Verfahren, um den Blutzuckerspiegel zu messen, sich mit einer sterilen Nadel in den Finger zu stechen und darüber mittels eines Messgeräts den Wert zu ermitteln. Forschende der Universität Duisburg-Essen haben ein neues Verfahren entwickelt, das ohne Nadelstich ganz schmerzfrei funktioniert. Grundlage ist die Terahertz-Technologie, die auf elektromagnetischen Wellen mit einer Wellenlänge zwischen Mikrowellen und Infrarotstrahlung basiert. So kann biologisches Gewebe ohne Beeinträchtigung analysiert werden.
Miniatursensor zur Messung des Blutzuckerspiegels
Hierfür entwickelten die Forschenden einen Miniatur-Terahertz-Sensor, der hochfrequente Wellen einer bestimmten Frequenzbandbreite durch den Fingernagel ins Nagelbrett sendet. Da dieses gut durchblutet ist, können hier verlässliche Werte für den Blutzuckerspiegel ermittelt werden. Je nach Blutzuckerkonzentration verändern sich die reflektierten Strahlen. Der Sensor erfasst diese und wertet sie mittels KI aus, um sie dem korrekten Blutzuckerspiegel zuzuordnen.
Bei 300 GHz erhält man realistische Blutzuckerwerte bei einer Sensitivität von 0,2 dB/(mmol/L). Aufgrund der geringen Größe des Sensors von wenigen Quadratmillimetern lässt er sich vielfältig in Alltagsgegenstände einsetzen, z.B. in Schlüsselanhänger oder sogar künstliche Fingernägel. Die Forschenden haben bereits ein Patent für den Miniatursensor angemeldet, um ihn für Diabetespatientinnen und -patienten zugänglich machen zu können. Bis dahin arbeiten sie daran, die KI zur Berechnung des Blutzuckerspiegels weiter zu verbessern.
Quelle: idw
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