Insbesondere die eingeschränkte Beweglichkeit des Armes hindert daran, zurück in den Alltag zu finden – sie tritt bei etwa 75 Prozent der Patientinnen und Patienten nach einem Schlaganfall auf. Die Studie untersuchte daher vor allem die Verbesserung der Armbeweglichkeit durch die Kombination zweier innovativer Therapieansätze: die Gehirn-Computer-Schnittstelle (BCI) und die Funktionelle Elektrostimulation (FES).
- BCI erfasst Gehirnsignale und übersetzt sie in Befehle, die von einem Gerät ausgeführt werden. So kommuniziert das Gehirn direkt mit einer Maschine oder dem Computer.
- FES: elektrische Impulse werden genutzt, um die Muskeln zu stimulieren und damit Bewegungen auszulösen.
Frühzeitiger Einsatz
Das Ergebnis: Ein frühzeitiger Einsatz dieser beiden Technologien kann die Beweglichkeit des Armes nach einem Schlaganfall deutlich verbessern. Eingeschlossen waren sowohl Patientinnen und Patienten in der akuten Phase (1 Monat) nach einem Schlaganfall als auch in der subakuten Phasen (1-6 Monate). Während eine Gruppe die BCI-FES-Therapie erhielt, bekam eine andere Gruppe Stimulationen zu zufälligen Zeitpunkten.
Entscheidend sei laut Studienleiterin Prof. Dr. Catherine Sweeney-Reed auch der Zeitpunkt der Synchronisation: „Dabei ist entscheidend, ob der Zeitpunkt der Erkennung eines Bewegungsversuchs im Gehirn mit dem Beginn der Muskelstimulation synchronisiert wird. Wenn beides nahezu gleichzeitig erfolgt, wird die Wiederherstellung der Verbindung zwischen Hirnsignalen und Bewegungen unterstützt.“ Elektrophysiologische Messungen lieferten ebenfalls Hinweise darauf, dass die Verbindung zwischen Hirnaktivität und Muskelbewegung wiederhergestellt wird.
Auch wenn ein früher Start schwierig ist, da Patientinnen und Patienten andere Behandlungen durchlaufen, zeigt die Studie den Nutzen eines solch frühen Beginns für die Armbeweglichkeit.
Quelle: idw
Artikel teilen