Schlafapnoe: Herzmuskelgewebe retten

Therapie von Atempausen
mg
Atempausen Herzinfarkt
Prof. Dr. Michael Arzt erklärt dem Patienten das weitere Vorgehen der Untersuchungen im Schlaflabor. © Vincent Schmucker / UKR
Newsletter­anmeldung

Bleiben Sie auf dem Laufenden. Der MT-Dialog-Newsletter informiert Sie jede Woche kostenfrei über die wichtigsten Branchen-News, aktuelle Themen und die neusten Stellenangebote.


* Pflichtfeld

Fast 50 Prozent der Patientinnen und Patienten mit akutem Herzinfarkt leiden auch an Schlafapnoe. Eine Studie aus Regensburg zeigt, dass die Behandlung der Schlafapnoe wichtiges Herzmuskelgewebe retten kann.

Viele der Patientinnen und Patienten wissen gar nicht, dass sie unter Schlafapnoe leiden. Häufig fällt das erst nach dem Herzinfarkt auf. Doch die Atempausen bedeuten zusätzliche Arbeit fürs Herz: wechselnde Blutdruck- und Herzfrequenzanstiege erhöhen den Sauerstoffverbrauch bei gleichzeitigem Abfall des Sauerstoffgehalts aufgrund der Atempausen. Es gibt einen Missstand zwischen Sauerstoffbedarf und Sauerstoffangebot – eine erhöhte Belastung des Herzmuskelgewebes ist die Folge und kann zur Vergrößerung des betroffenen Areals eines Herzinfarkts beitragen.

Doppelt so hohe Regeneration des Herzgewebes

In der aktuellen Studie untersuchte das Team des Universitätsklinikums Regensburg sowie die Teams weitere Universitätskliniken die Auswirkungen einer nicht-invasiven Behandlung der Schlafapnoe (adaptive Servoventilation, ASV) zusätzlich zur Standardtherapie nach einem Herzinfarkt auf die Größe des Herzinfarkt-Areals. Die Größte des Areals wurde mittels MRT überprüft; frühestens fünf Tage nach Herzinfarkt und nach etwa 12 Wochen.

Die Ergebnisse waren eindeutig: wurde die vorhandene Schlafapnoe behandelt, konnte mehr Herzmuskelgewebe erhalten werden und der relative Rückgang des betroffenen Areals war doppelt so hoch wie in der Kontrollgruppe. Diese Ergebnisse lassen vermuten, dass durch die frühe Behandlung der Schlafapnoe eine Herzschwäche abgemildert, wenn nicht sogar verhindert werden kann.

Bisher war eine Behandlung der Schlafapnoe direkt nach dem Herzinfarkt klinisch nicht empfohlen. Auch wenn die Studienergebnisse noch weiter geprüft werden, inwiefern die Therapie der Schlafapnoe auch die Lebensqualität verbessert und Krankenhauseinweisungen aufgrund einer Herzschwäche verhindert, zeigt die Studie den positiven Effekt der Therapie auf die Genesung des Herzmuskelgewebes nach einem Herzinfarkt.

Literatur:
Arzt M, Fox H, Buchner S et al.: Treatment of sleep apnoea early after myocardial infarction with adaptive servo-ventilation – a proof-of-concept randomised controlled trial. European Respiratory Journal 2024; DOI: 10.1183/13993003.02338-2023

Quelle: idw

Artikel teilen

Online-Angebot der MT im Dialog

Um das Online-Angebot der MT im Dialog uneingeschränkt nutzen zu können, müssen Sie sich einmalig mit Ihrer DVTA-Mitglieds- oder Abonnentennummer registrieren.

Stellen- und Rubrikenmarkt

Möchten Sie eine Anzeige in der MT im Dialog schalten?

Stellenmarkt
Industrieanzeige