Viele der Patientinnen und Patienten wissen gar nicht, dass sie unter Schlafapnoe leiden. Häufig fällt das erst nach dem Herzinfarkt auf. Doch die Atempausen bedeuten zusätzliche Arbeit fürs Herz: wechselnde Blutdruck- und Herzfrequenzanstiege erhöhen den Sauerstoffverbrauch bei gleichzeitigem Abfall des Sauerstoffgehalts aufgrund der Atempausen. Es gibt einen Missstand zwischen Sauerstoffbedarf und Sauerstoffangebot – eine erhöhte Belastung des Herzmuskelgewebes ist die Folge und kann zur Vergrößerung des betroffenen Areals eines Herzinfarkts beitragen.
Doppelt so hohe Regeneration des Herzgewebes
In der aktuellen Studie untersuchte das Team des Universitätsklinikums Regensburg sowie die Teams weitere Universitätskliniken die Auswirkungen einer nicht-invasiven Behandlung der Schlafapnoe (adaptive Servoventilation, ASV) zusätzlich zur Standardtherapie nach einem Herzinfarkt auf die Größe des Herzinfarkt-Areals. Die Größte des Areals wurde mittels MRT überprüft; frühestens fünf Tage nach Herzinfarkt und nach etwa 12 Wochen.
Die Ergebnisse waren eindeutig: wurde die vorhandene Schlafapnoe behandelt, konnte mehr Herzmuskelgewebe erhalten werden und der relative Rückgang des betroffenen Areals war doppelt so hoch wie in der Kontrollgruppe. Diese Ergebnisse lassen vermuten, dass durch die frühe Behandlung der Schlafapnoe eine Herzschwäche abgemildert, wenn nicht sogar verhindert werden kann.
Bisher war eine Behandlung der Schlafapnoe direkt nach dem Herzinfarkt klinisch nicht empfohlen. Auch wenn die Studienergebnisse noch weiter geprüft werden, inwiefern die Therapie der Schlafapnoe auch die Lebensqualität verbessert und Krankenhauseinweisungen aufgrund einer Herzschwäche verhindert, zeigt die Studie den positiven Effekt der Therapie auf die Genesung des Herzmuskelgewebes nach einem Herzinfarkt.
Quelle: idw
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