Schädelknochenmark: Steigerung der Blutbildung

Stammzellen
mg
Knochenmark Blutbildung
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Bisher ging man davon aus, dass alle blutbildenden Regionen des Knochenmarks gleich sind. Doch einen neue Studie zeigt wesentliche Unterschiede der Schädelknochen gegenüber dem blutbildenden Knochenmark in Rippen, Brustbein oder der Wirbelsäule.

Die Bildung menschlicher Blutzellen findet in bestimmten Regionen im roten Knochenmark statt, darunter vor allem Rippen, Brustbein, Wirbelsäule und Becken sowie gewisse Schädelknochen. Aus den dort befindlichen Stammzellen bilden sich über mehrere Stufen rote und weiße Blutkörperchen und Blutplättchen. Bisher ging man davon aus, dass sich die einzelnen Regionen in ihrer Blutbildungskapazität nicht unterscheiden und negative Einflüsse wie Alterungsprozesse, Entzündungen und Erkrankungen sich gleichmäßig auswirken.

Expansion im Laufe des Lebens

Doch die aktuelle Studie zeigt, dass dies nicht der Fall ist. Die Stammzellen im Schädelknochen unterscheiden sich zu denen der restlichen blutbildenden Regionen. „Mit Hilfe von bildgebenden Verfahren, genetischen Untersuchungen im Tiermodell, pharmakologischen Ansätzen und Krankheitsmodellen haben wir gezeigt, dass sowohl das Knochenmark im Schädel als auch die Gefäße im Schädelknochenmark über den gesamten Lebensverlauf expandieren“, erläutert Porf. Dr. Daniela Krause, Universitätsmedizin Mainz. Dadurch nimmt die Rolle des Schädelknochenmarks bei der Blutbildung im Laufe des Lebens zu. 

Eine weitere Erkenntnis neben der Expansion war, dass das Knochenmark im Schädelknochen vor alterungsbedingten Veränderungen weitestgehend geschützt ist. Zum Beispiel die Gefäßintegrität und die normale Regulierung entzündlicher Prozesse bleiben über die Lebensdauer intakt. Außerdem kann sich dieser Bereich der Blutbildung an physiologische Gegebenheiten anpassen, unter anderem während einer Schwangerschaft, einem Schlaganfall oder bei Blutkrebs.

Literatur:
Koh, B.I., Mohanakrishnan, V., Jeong, HW. et al. Adult skull bone marrow is an expanding and resilient haematopoietic reservoir. Nature (2024); DOI: 10.1038/s41586-024-08163-9.

Quelle: idw

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