Protonenbestrahlung - Verstärkt Gold die Wirkung?

Kinder mit Hintumoren
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Vergleich der Freisetzung von Strahlenenergie bei Photonen und Protonen
Vergleich der Freisetzung von Strahlenenergie bei Photonen und Protonen in Abhängigkeit von der benötigten Eindringtiefe in den Körper (Beispiel 30 cm). WPE
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Um Kinder mit Hirntumoren künftig besser behandeln zu können, erhält ein Forschungskonsortium 810.000 Euro aus dem Leitmarktwettbewerb „LifeSciences.NRW“. Es soll ein neuer Therapieansatz mit Goldnanopartikeln entwickelt werden.

Werden Tumoren gezielt mit Protonen bestrahlt, kann umliegendes gesundes Gewebe geschont werden. „Dies ist gerade bei jungen Kindern sehr wichtig, die z.B. wegen eines Hirntumors intensiv behandelt werden müssen, deren ganzer Körper aber noch wächst“, so Projektleiterin Prof. Dr. Beate Timmermann, Direktorin der Klinik für Partikeltherapie in der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) und ärztliche Leiterin des Westdeutschen Protonentherapiezentrums (WPE) des Universitätsklinikums Essen. Mit den Fördermitteln soll nun ein neuer Therapieansatz (SYNGOPRO) entwickelt werden, bei dem die Protonenbestrahlung mit örtlich verabreichten Goldnanopartikeln kombiniert wird.

Gesundes Gewebe schonen

„Es gibt Hinweise, dass Goldnanopartikel die Strahlenwirkung verstärken. Dann könnte man das gesunde Gewebe schonen, wenn es gelingt, die Strahlen gezielt dort zu verstärken, wo sie wirken sollen“, weiß Chemieprof. Dr. Stephan Barcikowski vom Center for Nanointegration Duisburg-Essen (CENIDE). Nun kommt es darauf an, die viel versprechenden Ergebnisse aus den Voruntersuchungen in den Klinikalltag zu übertragen.

Spätfolgen vermeiden

„Zur Optimierung der Wirkung der winzigen Partikel bei der Bestrahlung von Tumoren brauchen wir gute präklinische Modelle, die wir in SYNGOPRO entwickeln werden“, erläutert Prof. Dr. Alexander Schramm, Leiter des Labors für Molekulare Onkologie. „Und wir müssen exakte Rückschlüsse auf die spätere klinische Anwendung ziehen können“, bestätigt Dr. Stephan Tippelt, Oberarzt der Kinderklinik III am Universitätsklinikum Essen und spezialisiert auf Hirntumoren und betont: „Wir wollen herausfinden, ob und in welchem Maße die Partikel die Bestrahlungswirkung intensivieren.“

Dann kommt man langfristig eventuell mit weniger Strahlung aus; das wäre für die Kinder natürlich noch verträglicher. Denn eine Bestrahlung birgt immer ein gewisses Risiko für unerwünschte Nebenwirkungen. Kommt die Strahlentherapie mit geringeren Dosen aus, weil die Wirkung dank entsprechender Nanopartikel verstärkt wurde, lassen sich mögliche Spätfolgen aus der Bestrahlung vermeiden und die Lebensqualität der jungen Patienten steigt.

Das Projekt ist zudem ein wichtiger Schritt, um neue Forschungsergebnisse möglichst zügig in den Klinikalltag zu überführen. Möglich wird dies durch die besondere Expertise in allen relevanten Disziplinen, wie pädiatrische Neuroonkologie, Neurochirurgie, Neuropathologie sowie der Strahlen-/Protonentherapie am Universitätsklinikum Essen und die enge Zusammenarbeit mit den wissenschaftlichen Partnern an der UDE.

Quelle: UK Essen

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