Nieren: Kognitive Einschränkungen rückgängig machen

Chronische Nierenerkrankungen
mg
Verknüpfungen im Gehirn
© Matthieu/stock.adobe.com
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Eine Begleiterscheinung der chronischen Nierenerkrankung können kognitive Probleme sein. Forschende haben nun den grundlegenden Mechanismus dafür herausgefunden.

Verschieden Studien haben bereits gezeigt, dass sich die kognitiven Einschränkungen durch eine Nierentransplantation zurückbilden. Wieso, war bisher jedoch unklar. Forschende der Universitätsmedizin Leipzig haben nun herausgefunden, dass bei der chronischen Nierenerkranung (CKD) die Mikroglia im Gehirn aktiviert werden. Sie spielen eine Schlüsselrolle bei der Umwandlung neuronaler Funktionen und ihre Aktivierung ist oft mit entzündlichen Prozessen verbunden. Bei der Aktivierung im Verlauf der CKD hat dies insbesondere einen negativen Effekt auf die Kaliumverteilung in den Nervenzellen, so das Ergebnis der aktuellen Studie.

Kalium-Homöostase

Zu diesem Ergebnis gelangten die Forscher mithilfe eines chirurgischen Mausmodells, bei dem sie fünf Sechstel des Nierengewebes entfernten. Die Mäuse schlossen schlechter in kognitiven Tests ab und zeigten eine geringere neuronale Kaliumumsetzung. Die Analyse der Genexpression zeigte, dass mehrere Signalwege davon betroffen waren, die auch mit Krankheiten wie Alzheimer, Huntington und Parkinson in Verbindung stehen.

Doch wie schafft es die CKD, sich auf das Gehirn auszuwirken? Indem sie die Blut-Hirn-Schranke beeinflusst. Die Urinvergiftung bei Nierenversagen verändert die Gefäßdurchlässigkeit im Gehirn, explizit die Barrierefunktion der Endothelzellen. So können toxische Substanzen ins Gehirn, um dort Entzündungsreaktionen auszulösen und das Gleichgewicht von Kalium in Mikrogliazellen zu verändern.

Kognitive Fähigkeiten wiedererlangen

Die Forschenden konnten jedoch auch zeigen, dass nicht nur eine Nierentransplantation die kognitiven Defizite wieder rückgängig machen kann. Durch die Hemmung eines Rezeptors ließ sich die Kaliumbalance im Gehirn wieder herstellen – die kognitiven Einschränkungen verschwanden. Die Forschenden gehen davon aus: Wird dieser Mechanismus behandelt, erhalten Patientinnen und Patienten ihre kognitiven Fähigkeiten zurück. Ein vielversprechender Ansatz für die nun folgende Medikamentenforschung. 

Literatur:
Zimmermann S, Mathew A, Isermann B et al.: Chronic kidney disease leads to microglial potassium efflux and inflammasome activation in the brain. Kidney International, 30. Juli 2024. DOI: 10.1016/j.kint.2024.06.028

Quelle: idw

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