Als Anna ihre erste Panikattacke erlebt, steht sie gerade an der Bushaltestelle. Es ist morgens, und sie ist auf dem Weg zur Arbeit. Die Attacke trifft sie völlig unvorbereitet. Ihr Herz rast, die Hände zittern, Schweiß steht ihr auf der Stirn. Sie hat das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen und ohnmächtig zu werden: „Die Angst hat mich überrumpelt, ich fühlte mich hilflos, hatte das Gefühl, keine Kontrolle mehr zu haben“, sagt sie. Anna kauert sich auf der Bank der Bushaltestelle zusammen. Nach einigen Minuten, die sich anfühlen wie eine Ewigkeit, lässt die Angst langsam wieder nach.
Angst- und Panikattacken sind keine Seltenheit – etwa jeder vierte Erwachsene hat schon einmal eine erlebt. Dabei handelt es sich um eine plötzlich und unerwartet auftretende Episode intensiver Angst und Anspannung oder eines Gefühls starken Unbehagens. Angst- und Panikattacken gehen mit verschiedenen körperlichen Symptomen einher, wie zum Beispiel Kurzatmigkeit, Herzklopfen, Zittern oder Schwitzen. Personen, die solche Attacken erleben, haben ein erhöhtes Risiko, psychische Störungen, wie Angststörungen, Depressionen oder Suchterkrankungen zu entwickeln.
Studie zur Prävention psychischer Störungen
Am Institut für Klinische Psychologie und Psychotherapie der TU Dresden startet jetzt eine von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Studie zur Prävention psychischer Störungen. Ziel der Studie ist es zu prüfen, ob das Erkrankungsrisiko bei Personen mit Angst- und Panikattacken mithilfe eines Präventionsprogramms verringert werden kann. Gerade bei Angstattacken ist es wichtig, frühzeitig anzusetzen, da sie schnell zu starker Verunsicherung und Belastung im Alltag führen können.
Mithilfe des Präventionsprogramms sollen die Teilnehmer in zwei Trainingssitzungen einen neuen Umgang mit Angst und Panik erlernen, um sie langfristig besser bewältigen zu können. Weiterhin werden Angst und Panik zugrunde liegende Mechanismen untersucht: Warum reagieren manche Menschen in bestimmten Situationen sensibler und zeigen stärkere körperliche Reaktionen?
Die Präventionsmaßnahme ist unentgeltlich; zusätzlich erhalten Teilnehmer eine finanzielle Aufwandsentschädigung für die diagnostischen Untersuchungen im Rahmen der Studie, die bis 2020 läuft. Interessierte können sich ab sofort auf der Website anmelden und weitere Informationen erhalten.
Quelle: TU Dresden, 25.09.2018
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