Ein Start-Up der Medizinischen Universität Wien, „G.ST Antivirals GmbH“ knöpft sich nun Viruserkrankungen vor, insbesondere das Rhinovirus. Die dort beschäftigten Wissenschafter/-innen haben nun herausgefunden, wie man das Virus stoppen und damit den Schnupfen künftig bekämpfen könnte.
Die virale Achillesferse
Viren besitzen keinen eigenen Stoffwechsel und sind daher grundsätzlich abhängig von einer Versorgung durch die Wirtszelle, um Bausteine für ihre Vermehrung zu erhalten. Nachdem die Virusvermehrung einen extrem hohen Nährstoffbedarf nach sich zieht, haben Viren Strategien gefunden, die Wirtszellen zur vermehrten Nährstoffaufnahme zu zwingen, da ein ungestörter Infektionszyklus nur mit gesteigertem Umsatz möglich ist. Diesen Umstand machen sich die Forscher/-innen von G.ST Antivirals (www.gst-antivirals.com) zunutze, um Therapien zu entwickeln, die den Zugang des Virus zu den Stoffwechselprodukten der Wirtszelle unterbinden. Das erste Virus, bei dem das Gründerteam dieses Konzept anwenden konnte, ist das Rhinovirus, der Erreger des Schnupfens. Im Rahmen von Studien an der Medizinischen Universität Wien konnten sie herausfinden, dass das Virus besonders empfindlich drauf reagiert, wenn man seine Zuckerverwertung hemmt.
Zucker gegen den Schnupfen?
„Aus diesen Konzepten heraus hat unser Team eine stark wirksame Substanz gegen Rhinoviren identifiziert, die 2-Deoxyglukose. Diese hemmt die Zuckerverwertung der Wirtszelle und hungert so das Virus innerhalb der Zelle aus“, erklären Guido Gualdoni (Universitätsklinik für Innere Medizin III der MedUni Wien) und Johannes Stöckl (Institut für Immunologie der MedUni Wien). „Durch kostengünstige Produktion und gute Wirksamkeit besitzt das Molekül die optimalen Voraussetzungen für eine breite Anwendung im Bereich der Schnupfentherapie.“
Noch im Jahr 2020 klinische Testung
Nachdem bereits viele Daten zur guten Verträglichkeit der Substanz vorliegen, will G.ST Antivirals noch im Jahr 2020 mit einer klinischen Testung des Moleküls am AKH Wien bzw. an der MedUni Wien beginnen. So könnte die Substanz mit einer für ein Arzneimittel außergewöhnlich kurzen Zeit Marktreife erlangen. Erst 2018 war das Patent für diese Erfindung über die dafür zuständige Stelle für Technologietransfer der MedUni Wien angemeldet worden (Infos).
Quelle: MedUni Wien
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