Neue Methode zum Lungen-MRT

PREFUL-Methode
mg
Lungen-MRT
Nutzt für die regionale Lungenbildgebung im MRT die PREFUL-Methode: MHH-Radiologe Oberarzt Dr. Till Kaireit. © Karin Kaiser/MHH
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Bisher mussten Patientinnen und Patienten während der Lungenbildgebung mittels MRT immer wieder die Luft anhalten. Dank der neuen PREFUL-Methode gehören Atemstopps der Vergangenheit an bei guter Darstellung der regionalen Lungenfunktion.

Lungenerkrankungen können auf unterschiedliche Arten und Weisen entdeckt werden. Jede hat ihre Vor- und auch ihre Nachteile. Ein CT eignet sich zwar gut zur hochaufgelösten Darstellung der Lungenstruktur, doch sie geht mit einer Strahlenbelastung für die Patientinnen und Patienten einher und ist kaum aussagekräftig über die Lungenfunktion. Der Lungenfunktionstest liefert nur Werte für die ganze Lunge, ob man generell lungenkrank ist. Die MRT arbeitet ohne radioaktive Strahlung, doch Patientinnen und Patienten müssen immer wieder die Luft anhalten, da nur wasserstoffhaltiges Gewebe sich gut darstellen lässt und ein hoher Luftgehalt die Bildgebung beeinflusst.

PREFUL-Methode

An der Medizinischen Hochschule Hannover wurde nun eine neue Methode, die sogenannte PREFUL-Methode entwickelt: „phase-resolved functional lung“. Hier werden Signalveränderungen der Lunge über den gesamten Atem- und Herzzyklus erfasst. So kann mithilfe eines herkömmlichen MRT-Geräts Belüftung und Durchblutung der Lunge in hoher zeitlicher Auflösung regional dargestellt werden – ganz ohne Kontrastmittel, zusätzliche Geräte oder speziell entwickelte Software.

Während des MRT wird nicht nur die Veränderung der Dichte des Lungengewebes gemessen, sondern auch die Verändeurngne, wenn das Herz Blut durch den Körper pumpt. Es entstehen etwa drei bis fünf Bilder pro Sekunde, wobei jedes einer bestimmten Atem- und Herzphase zugeordnet ist. Anschließend werden die einzelnen Atem- und Herzphasen zusammengefasst, um eine größere Auflösung zu erzielen. Dank dieser Fülle an Informationen lassen sich die Bilder in Biomarker umrechnen, wodurch die Durchblutung der Lunge als konkreter Wert in Milliliter pro Minute berechnet werden kann. 

Bestätigung durch diverse Krankheitsbilder

Ihre Methode überprüften die Forschenden anhand unterschiedlicher Studien und Krankheitsbilder. Dabei konnten sie beispielsweise zeigen, dass COPD-Betroffene eine deutlich bessere Atmungsfunktion nach einer Inhalationsbehandlung aufwiesen. Andere Erkrankungen, bei denen sich die Methode bewährt, sind Mukoviszidose, Lungenhochdruck und COVID-19. Mit der PREFUL-Methode lässt sich nicht nur die Erkrankung beurteilen, sondern auch der Therapieverlauf beobachten.

Damit möglichst viele Patientinnen und Patienten von der neuen Methode profitieren können, haben die Entwicklerinnen und Entwickler die Originalarbeit inklusive eines Videos zur Anleitung veröffentlicht. DieOriginalarbeit ist hier zu finden. Interessierte können auch gegen Gebühr die PREFUL-App zur sofortigen Anwendung erhalten über das neu gegründete Start-up „BioVisioneers“, falls man sich nicht durch die methodische Anleitung arbeiten möchte.

Literatur:
Voskrebenzev A, Vogel-Claussen J. et al.: Phase-Resolved Functional Lung MRI for Pulmonary Ventilation and Perfusion (V/Q) Assessment. Journal of Visualized Experiments, August 2024; DOI: 10.3791/66380.

Quelle: idw

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