Bessere MRT-Bilder mit Kupfer?

Neues Kontrastmittel für die Diagnose?
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Neue Kontrastmittel für die MRT?
© digitale-fotografien/stock.adobe.com
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Wissenschaftler haben eine neue Möglichkeit der Verwendung von Kupfer bei Kontrastmitteln für die Magnetresonanztomografie (MRT) gefunden. Damit könnte sich die Diagnose verbessern lassen.

Dieser neue Ansatz könnte dazu beitragen, bessere Bilder für eine einfachere und sicherere Diagnose zu generieren, betonen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Sie haben eine neuartige Kupferprotein-Bindungsstelle entdeckt, die in der Natur nicht vorkommt und ein echtes Potenzial für den Einsatz in MRT-Kontrastmitteln habe. Damit soll sich die Sichtbarkeit von inneren Körperstrukturen in Scans verbessern lassen. Die Entdeckung widerlege die gängige medizinische These, dass Kupfer für den Einsatz in MRT-Kontrastmitteln ungeeignet sei, und könnte dazu beitragen, neue bildgebende Mittel zu entwickeln, die potenziell weniger Risiken und Nebenwirkungen aufweisen als die derzeit häufig verwendeten Kontrastmittel.

Hochwirksames Maß an Relaxivität

Forscher der Universitäten Birmingham und St. Andrews sowie von Diamond Light Source veröffentlichten ihre Ergebnisse, nachdem sie eine Kupferbindungsstelle geschaffen hatten, die an Sauerstoffdonoratome in einem Proteingerüst gebunden ist. Die Experten stellten fest, dass die neue Struktur ein hochwirksames Maß an Relaxivität aufwies - die Fähigkeit eines Kontrastmittels, die Relaxationszeiten von Protonen zu beeinflussen, was dazu beiträgt, klarere und informativere Bilder während einer MRT-Untersuchung zu generieren.

Besser als Gadolinium?

Co-Autorin Dr. Anna Peacock, Dozentin für Bioanorganische Chemie an der Universität Birmingham, kommentierte, dass die Forscherinnen und Forscher eine neue Kupferbindungsstelle ausgearbeitet hätten, die ein echtes Potenzial für den Einsatz in Kontrastmitteln aufweise und das bestehende Dogma in Frage stelle, dass Kupfer für die Verwendung in der MRT ungeeignet sei. Obwohl Kupfer für die Verwendung in MRT-Kontrastmitteln weitgehend außer Acht gelassen worden sei, zeige sich, dass die neue Bindungsstelle äußerst vielversprechende Kontrastmittelfähigkeiten aufweise, wobei die Relaxivität den Gd(III)-Wirkstoffen, die routinemäßig in der klinischen MRT verwendet werden, entspreche und ihnen sogar überlegen sei. Die Entdeckung zeige einen leistungsstarken Ansatz für den Zugang zu neuen Werkzeugen oder Wirkstoffen für Bildgebungsanwendungen.

Auch Einsatz bei PET?

Die Forscher weisen darauf hin, dass bildgebende Mittel auf Kupferbasis auch in Positronen-Emissions-Tomografie-Scans (PET) verwendet werden könnten. Der neue Ansatz eröffne Anwendungen, die über das hinausgehen, wozu die Biologie derzeit in der Lage sei. Gadolinium (in Form von Gd3+) wird häufig als Kontrastmittel verwendet. Doch es gibt schon länger Bedenken hinsichtlich der Umwelt und der Patientensicherheit, die die Erforschung neuer Kontrastmittel zu einem wichtigen und aktiven Forschungsgebiet machen. Obwohl noch mehr Forschung geleistet werden müsse, um die Stabilität dieser neuen Bindungsstelle zu sichern, glauben die Studienautoren, dass ihre Arbeit ein vielversprechender erster Schritt zur Entwicklung neuer kupferbasierter Kontrastmittel für klinische MRT-Scans sein könnte.

Literatur:
Shah A, Taylor MJ, Molinaro G, et al.: Design of the elusive proteinaceous oxygen donor copper site suggests a promising future for copper for MRI contrast agents. PNAS, June 26, 2023, 120 (27) e2219036120, DOI: doi.org/10.1073/pnas.2219036120.

Quelle: University of Birmingham

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