Der Menstruationsfluss beeinflusst nicht nur den weiblichen Hormonspiegel. Die Veränderungen, die während des Zyklus im Körper vollzogen werden, wirken sich auf unterschiedliche Weise aus. Sportlerinnen planen mittlerweile ihren Trainingsplan nach ihrem persönlichen Zyklus, um bestmögliche sportliche Ergebnisse zu erzielen – mit Erfolg. Forschende haben die Wechselwirkungen zwischen Herz und Gehirn während des Menstruationszyklus untersucht und herausgefunden, wie die natürlichen Schwankungen Stress, Stimmung und die langfristige kardiovaskuläre und neurologische Gesundheit beeinflussen können.
Langfristige gesundheitliche Folgen

„In der Vergangenheit hat sich die medizinische Forschung hauptsächlich auf die männliche Physiologie konzentriert. Dies hat zu kritischen Lücken in unserem Verständnis frauenspezifischer Faktoren geführt, z.B. wie sich der Menstruationszyklus auf Diagnose und Behandlung auswirken kann“, erläutert Julia Sacher, Forschungsgruppenleiterin in der Abteilung für Neurologie am MPI CBS. In der Studie weisen die Autorinnen und Autoren darauf hin, dass die Veränderung des Herzschlags nicht nur eine direkte Auswirkung auf die Stimmung haben kann, sondern auch langfristige gesundheitliche Folgen nach sich ziehen kann.
Da die Herzphysiologie nicht statisch ist sondern schwankt, wirkt sich das auch auf die Diagnostik aus, z.B. einer Herzrhythmusstörung, die bei Frauen statistisch gesehen häufiger auftritt. Dies kann auch auf die richtige Medikamentdosierung Auswirkungen haben. Es unterstreicht auch, dass Ärztinnen und Ärzte den Menstruationszyklus in der Untersuchung und anschließenden Diagnostik berücksichtigen müssen.
In ihren folgenden Arbeiten möchten die Studienautorinnen die Konzentration auf frauenspezifische Faktoren ausweiten auf Schwangerschaft, Perimenopause und exogenen Hormongebrauch und ihre Auswirkungen auf die neurologische und kardiovaskuläre Gesundheit.
Quelle: idw
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