Mehrheit der Deutschen für Abschaffung der Zeitumstellung
Laut DAK-Umfrage belastet die Zeitumstellung viele Menschen: Der Anteil derjenigen, die danach an gesundheitlichen Problemen leiden, ist mit 27 Prozent konstant hoch. Dabei fühlen sich die meisten von ihnen müde und schlapp. 66 Prozent der Befragten berichteten von Einschlafproblemen und Schlafstörungen, während 38 Prozent angaben, sich infolge der Zeitumstellung nicht gut konzentrieren zu können. 33 Prozent waren gereizt. Mehr als jeder Achte erlebte sogar eine depressive Verstimmung. Von den Erwerbstätigen, die schon einmal Probleme mit der Zeitumstellung hatten, gaben 16 Prozent an, es morgens nicht pünktlich zur Arbeit geschafft zu haben.
Am häufigsten treten Beschwerden nach der Umstellung der Uhren in der Altersgruppe der über 60-Jährigen auf: Knapp ein Drittel (31 Prozent) berichtete über Probleme, im Vorjahr waren es 28 Prozent. Am seltensten waren die 14- bis 29-Jährigen von Beschwerden betroffen: Nur 20 Prozent von ihnen hatten schon einmal Probleme nach der Zeitumstellung. Auch bei den Geschlechtern zeigen sich Unterschiede: Frauen sind mit 31 Prozent häufiger von Beschwerden betroffen als Männer (24 Prozent).
Zeitumstellung: Vor allem die Älteren sind für Abschaffung
70 Prozent der Menschen sind dafür, die Zeitumstellung abzuschaffen. Das sind vier Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Im bundesweiten Vergleich ist die Ablehnung in Niedersachsen am höchsten (78 Prozent). In Baden-Württemberg hingegen ist die Zustimmung für die Zeitumstellung gewachsen: 35 Prozent gaben an, diese für sinnvoll zu halten, das sind 16 Prozent mehr als im Vorjahr (19 Prozent). Zuspruch erhält die Zeitumstellung auch in der Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen. Von ihnen befürworten 43 Prozent den Dreh an der Uhr. Bei den über 60-Jährigen sind es dagegen lediglich 20 Prozent, während die große Mehrheit von ihnen (78 Prozent) die Zeitumstellung für überflüssig hält.
In der Bundesrepublik Deutschland wurde die Sommerzeit im Jahr 1980 als Reaktion auf die Ölkrise zwei Jahre zuvor eingeführt, um Energie zu sparen. Seit 1996 gilt die Sommerzeit EU-weit und beginnt jeweils am letzten Sonntag im März. Am letzten Sonntag im Oktober werden die Uhren dann in allen Staaten der Europäischen Union wieder auf die Winterzeit – also die Normalzeit – zurückgedreht. In einer EU-weiten Befragung sprach sich im Sommer 2018 eine große Mehrheit von 84 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer für ein Ende der Zeitumstellung aus. Auch das Europäische Parlament stimmte im März 2019 mit deutlicher Mehrheit für eine Abschaffung im Jahr 2021. Für die Umsetzung wäre eine Einigung der einzelnen Mitgliedsstaaten nötig gewesen. Diese wurde jedoch auf unbestimmte Zeit vertagt.
Quelle: DAK-Gesundheit
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