Die jüngsten Berichte aus Rumänien klingen nicht gut. So hatte das dortige Gesundheitsministerium laut ProMED und örtlichen Medienberichten zufolge zuletzt 2.000 Maserninfektionen in 29 Regionen vermeldet und damit eine Masernepidemie ausgerufen. Begleitet wird der Ausbruch von einer großen Zahl von Hospitalisationen in den pädiatrischen und Infektionsabteilungen. Laut dieser Angaben liegt die rumänische Impfquote bei einer Dosis nur bei 78 Prozent und bei der zweiten Dosis nur bei 62 Prozent.
Deutschland besser geschützt?
In Deutschland liegt die Impfquote bei der zweiten Dosis nicht so schlecht. Hier haben sich die gesetzlichen Vorgaben offenbar ausgezahlt (Masernschutzgesetz). Laut ECDC liegt sie zwischen 90 und 94 Prozent. Das RKI betont, dass die übermittelte Fallzahl der Masern auch 2022 aufgrund der weltweiten Maßnahmen gegen die COVID-19 Pandemie in Deutschland sehr niedrig war. Vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022 wurden Daten von 15 Masernfällen an das RKI übermittelt (Fallzahl 2021: 10). Im laufenden Jahr wurden (bis KW 47) bisher 58 Masernfälle erfasst. Seit 2020 liegt die Inzidenz der Masern unter der von der WHO geforderten Inzidenz von 1 Fall pro 1 Million Einwohner. 2015 war der letzte größere Ausbruch mit 2.465 erfassten Fällen und einer Inzidenz von 30 pro 1 Mio. Einwohner. Eine Immunität von mehr als 95 Prozent in der Bevölkerung gilt als Voraussetzung für eine schnelle Unterbrechung von Infektionsketten. Dazu gehört ein hoher Anteil an zeitgerecht geimpften Kindern.
Andere große Länder wie Italien oder Frankreich liegen bei den Impfquoten laut ECDC deutlich darunter. Eine Ausbreitung in Europa dürfte somit wahrscheinlich sein.
Quelle: ProMED, ECDC, RKI
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