Lauterbach will Long-COVID-Forschung verbessern
81 Millionen Euro sollen in die Versorgungsforschung und die Vernetzung von Best-Practice-Modellen gehen. Dazu baut das Bundesgesundheitsministerium (BMG) eine Koordinierungsstelle auf. Mit weiteren 52 Millionen Euro soll die Versorgung von Kindern mit Long COVID gefördert werden.
„Für Forschungsvorhaben für Kinder und Jugendliche mit Long COVID hat uns der Haushaltsausschuss weitere 52 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Wir stehen damit an einem Wendepunkt in der Long-COVID-Forschung: Zusammen mit den vom Gemeinsamen Bundesausschuss vorgesehenen 21 Millionen Euro gibt Deutschland 150 Millionen für die Versorgungsforschung aus und belegt damit einen Spitzenplatz in Europa“, sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD).
Eine ärztliche Ansprechperson
Karin Maag, unparteiisches Mitglied im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) stellte dazu ergänzend eine Richtlinie zur standardisierten Diagnostik und Behandlungsanweisungen für Ärztinnen und Ärzte vor, die der G-BA im Dezember erstellt und die Lauterbach nun formell freigegeben hat: „Patientinnen und Patienten sollen besser und schneller versorgt und gut durchs Gesundheitssystem gelenkt werden. Wir wollen die bisherige Odyssee der Betroffenen deutlich verkürzen und beenden. Deshalb wird es eine ärztliche Ansprechperson geben, in der Regel der Hausarzt, die einen strukturierten Behandlungsplan erstellt und die Vorstellung bei Fachärzten koordiniert.“
Prof. Carmen Scheibenbogen, Leiterin Immundefekt-Ambulanz an der Charité Berlin erklärte: „Die Versorgung von Long COVID und postinfektiöser Erkrankungen ist sehr herausfordernd: Die Systemkonstellationen sind komplex, oft ist eine umfangreiche Differenzialdiagnostik nötig, noch gibt es keine heilende Behandlung. Passgenau haben wir jetzt die Ausschreibung vom BMG, um genau die Strukturen aufzubauen, die wir brauchen. Mit der Ausschreibung des BMG haben wir eine Antwort darauf, wie wir jetzt möglichst schnell die Versorgung verbessern können.“ Auf der Plattform X (vormals Twitter) ergänzte sie, dass die G-BA-Richtlinie zur Versorgung bald in Kraft trete. Die BMG-Förderung ermögliche den Ausbau und die Bewertung von Versorgungsstrukturen, eine Liste mit Medikamenten werde ebenfalls demnächst veröffentlicht.
Quelle: BMG
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