Eine aktuelle österreichische Studie der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften (KL Krems) deckt eine große Informationslücke in Bezug auf Langzeitfolgen nach Schwangerschaftserkrankungen auf. Hypertensive Schwangerschaftserkrankungen oder auch Gestationsdiabetes bringen nach der Schwangerschaft ein erhöhtes Risiko auf Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen, Hypertonie und Diabetes mellitus II mit sich. Doch von den 161 in dieser Studie befragten Frauen gaben zwei Drittel an, nach der Schwangerschaft keine ausreichenden Informationen über diese möglichen Folgerisiken erhalten zu haben – eine erhebliche Lücke in der Informationsversorgung.
Informationslücke
Zudem erhielt nur etwa die Hälfte der Befragten mit einer Hochrisikoschwangerschaft eine Empfehlung zur Anpassung des Lebensstils, wobei sich dadurch das Risiko für folgende Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken lässt. Und 85 Prozent der Frauen mit Schwangerschaftserkrankungen erhielten kein Follow-Up, auch bei den Hausärzten erfolgte bei mehr als 60 Prozent kein Folgetermin innerhalb der ersten Monate nach der Geburt.
Neben der verbesserten Nachsorge und Informationspflicht empfiehlt die Studie eine verbesserte Ausbildung aller Berufsgruppen im Gesundheitswesen, damit sie für Folgerisiken der Schwangerschaftserkrankungen sensibilisiert werden. Ein Mittel hierfür könnte die Einbindung strukturierter Beratungspläne in die Praxis sein. Die Ergebnisse zeigen zudem notwendige interdisziplinäre Ansätze in der Gesundheitspolitik für eine verbesserte Versorgung.
Quelle: KL Krems
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