Der Berufsverband Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM e.V.) und der Berufsverband für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie (BÄMI e.V.) drängen gemeinsam auf eine Aussetzung der geplanten Laborreform, um eine bedarfsgerechte und patientenorientierte Neuausrichtung zu ermöglichen. Bei einem Treffen im April hatten der Spitzenverband der Krankenkassen und die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) in ihrer 709. Sitzung die Reform beschlossen.
„Die geplanten Kürzungen bei der Laborvergütung gehen direkt zulasten der Patientinnen und Patienten und riskieren eine Unterversorgung – das darf nicht geschehen. Müssen denn erst Patientinnen und Patienten zu Schaden kommen, weil die Laborversorgung reformbedingt nicht mehr wie gewohnt verfügbar ist?“, fragt Dr. Michael Müller, der Erste Vorsitzende des ALM e.V.
Sollten die Beschlüsse umgesetzt werden, bleibe den Laboren wegen der Reform und den damit verbundenen Regeln der KBV zur Honorarverteilung nur der erzwungene Ausweg, die Verfügbarkeit der Laborversorgung einzuschränken, um die wirtschaftlichen Folgen der Reform abzumildern.
Konsequenzen für die Patientenversorgung
Mögliche Konsequenzen für die labormedizinische Patientenversorgung wären:
- Einschränkungen bei der Probenlogistik (Abholung und Transport)
- Verringerung der Analysefrequenzen und daraus resultierend verlängerte Zeiten bis zur Befunderstellung
Dies hätte Verzögerungen in der Diagnosestellung akuter Infektionen und anderer Erkrankungen zur Folge, was die allgemeine Versorgungsqualität für Patientinnen und Patienten erheblich beeinträchtigen könnte.
Quelle: ALM
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