Im Verlauf des Jahres gab es viele Schwankungen bei den Krankmeldungen im Bereich Westfalen-Lippe der AOK. Die höchsten Werte vermerkt die Krankenkasse im Februar mit 8,4 Prozent, im Januar mit 7,8 Prozent und im November, 7,6 Prozent. Im Mai und August gab es hingegen die geringsten Krankenstände mit jeweils 6,4 Prozent. Damit bleibt der Krankenstand dennoch auf einem hohen Niveau zum dritten Mal in Folge, trotz eines kleinen Rückgangs für 2024: Bei rund 1,2 Millionen Versicherten der AOK Nord-West ergab sich ein Krankenstand von 7,1 Prozent gegenüber 7,2 Prozent in den Jahren 2023 und 2022 – deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt von 6,5 Prozent für 2024.

Hauptursache: Atemwegserkrankungen
Im Schnitt erhielten Beschäftigte 2,5 AU-Bescheinigungen und fehlten 26,1 Tage krankheitsbedingt in ihren Betrieben. Bemerkenswert ist, dass 37,9 Prozent der Fehlzeiten länger als sechs Wochen dauerten. Auch in 2024 waren die Atemwegserkrankungen mit einem Viertel der Fälle (26,9 Prozent) unter den Hauptursachen der Fehltage. Dazu kommen noch Muskel-Skelett-Erkrankungen, Verletzungen, psychische Störungen und Verhaltensstörungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Erkrankungen der Verdauungsorgane, die alle zusammen 60,7 Prozent der Arbeitsunfähigkeitsunfälle und 65,1 Prozent der Arbeitsunfähigkeitstage ausmachten.
Trotzdem verursachen die Atemwegserkrankungen mit durchschnittlich 5,8 Fehltagen pro Fall die kürzesten Ausfallzeiten am Stück. „Die Einhaltung von Abstands- und Hygieneregeln, das Tragen von Masken, regelmäßiges Lüften und die Nutzung von mobiler Arbeit haben sich schon während der Covid-19-Pandemie als gute Gegenmaßnahmen bewährt und sollten weiter angewendet werden, um den Krankenstand bei den Atemwegserkrankungen zu senken“, so Tom Ackermann, AOK-Vorstandsvorsitzender.
Langzeiterkrankungen
Die meisten Ausfalltage hingegen verursachten Muskel-Skelett-Erkrankungen. Sie sind oft mit längeren Ausfallzeiten verbunden und machen 21,1 Prozent der Ausfalltage aus. Ihr Anteil auf die Langzeiterkrankungen von mehr als sechs Wochen liegen bei 10,1 Prozent und damit am höchsten. Auch psychische Erkrankungen verbuchen im Vergleich längere Ausfallzeiten. Sie machen zwar nur 4,3 Prozent der AU-Fälle aus, dafür jedoch 11,5 Prozent aller AU-Tage. Im Schnitt lag hier die Dauer der Krankmeldung bei 28,6 Arbeitsunfähigkeitstagen. Hier könnten vor allem die Betriebe selbst Vorsorgearbeit leisten durch eine gute Gesundheitsförderung mit einer guten Unternehmenskultur und Führung als zentrale Basis.
Auch in Bezug auf Geschlecht und Alter wurden die Daten ausgewertet. So hatten Männer und Frauen den höchsten Krankenstand in der Altersgruppe von 60 bis 64 Jahren mit 12,8 Prozent (Männer) und 11,8 Prozent (Frauen). Bei den Männern hatte hingegen die jüngste Altersgruppe den niedrigsten Krankenstand mit 5,5 Prozent, bei den weiblichen Versicherten waren es die 30 bis 34-jährigen mit 5,2 Prozent.
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