Krankenstand bleibt im Sommer 2024 auf Rekordniveau

Analyse der DAK-Gesundheit
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© Gettyimages/Tetra Images/DAK-Gesundheit
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Der Krankenstand in Deutschland lag auch im Sommer 2024 auf einem Rekordniveau. Von Juli bis einschließlich September gab es neun Prozent mehr Krankschreibungen als im dritten Quartal des Vorjahrs.

Die Anzahl der Krankschreibungen ist im dritten Quartal um neun Prozent von 41 auf jetzt 45 Fälle pro 100 Beschäftigte gestiegen. Fast ein Drittel der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland hatte von Juli bis September 2024 mindestens einen Fall. Diese sogenannte Betroffenheitsquote ist für ein Sommerquartal mit hohen Temperaturen und vielen Ferienwochen ungewöhnlich hoch. Insgesamt sind mehr kurze Fälle dazugekommen, was sich daran zeigt, dass die durchschnittliche Erkrankungsdauer je Fall mit 10,3 Tagen niedriger ist als im Vorjahresquartal. Insgesamt lag der Krankenstand bei 5,0 Prozent. Das bedeutet: An jedem Tag von Juli bis September waren von 1.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern im Durchschnitt 50 krankgeschrieben.

„Wir brauchen jetzt eine seriöse und gründliche Debatte über die wirklichen Ursachen für den anhaltend hohen Krankenstand. Schnellschüsse wie die Forderung nach einer Abschaffung der telefonischen Krankschreibung oder eine Blaumacher-Debatte helfen den Betroffenen und den Betrieben nicht weiter“, sagt DAK-Vorstandschef Andreas Storm.

19 Prozent mehr Atemwegserkrankungen

Ebenfalls auffällig in der aktuellen Analyse der DAK-Gesundheit: Es gab im dritten Quartal deutlich mehr Fälle von Atemwegserkrankungen. Bei Schnupfen, Bronchitis und anderen Infekten gingen die Krankschreibungen im Vergleich zum Vorjahresquartal um 19 Prozent hoch. Die Anzahl der Atemwegsfehltage stieg von 56 auf 64 Tage je 100 Beschäftigte.

Der meiste Arbeitsausfall ging auf das Konto von Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und auf psychische Diagnosen. Beide Erkrankungsgruppen verursachten jeweils 88 Fehltage je 100 Beschäftigte. Mit Blick auf die Geschlechter gab es bei den psychischen Diagnosen erneut deutliche Unterschiede: Bei Frauen verursachten Erkrankungen wie Depressionen oder Anpassungsstörungen 110 Fehltage je 100 Beschäftigte, bei Männern 69 Tage.

Wieder mehr Krankschreibungen aufgrund von COVID-19

Ein weiteres Ergebnis der Analyse: 2024 gab es bisher deutlich weniger Krankschreibungen durch COVID-19 als 2023. Allerdings sind die Fallzahlen ab der zweiten Jahreshälfte gestiegen. Im zweiten Quartal gab es nur 0,3 Fälle je 100 Beschäftigte, im dritten Quartal waren es 1,5 Fälle – 24-mal so viele wie im Vorjahresquartal.

Quelle: DAK Gesundheit

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