Kostenloser Treibhausgas-Rechner für Kliniken

Maßnahmen für Klimaschutz identifizieren
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Treibhausgase in Kliniken erfassen
© VILevi/stock.adobe.com
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Der „Treibhausgas-Rechner“ bezieht alle relevanten Emissionsquellen inklusive Lieferketten mit ein. Gesundheitseinrichtungen können den Rechner kostenlos über die Website des ‚Kompetenzzentrums für klimaresiliente Medizin und Gesundheitseinrichtungen‘ herunterladen.

Klimaschutz wird immer wichtiger. Dabei rücken zunehmend auch in Kliniken Maßnahmen des Klimaschutzes in den Fokus, trägt doch der Gesundheitssektor mit mehr als fünf Prozent zum Ausstoß von Treibhausgasen in Deutschland bei. Mit dem nun veröffentlichten „KliMeG-Rechner“, von Projektgruppen der Universitätsklinika Heidelberg (UKHD) und Freiburg (UKF) entwickelt, steht nun ein kostenloses und einfach zu bedienendes Werkzeug zur Verfügung, das speziell die komplexe Situation in Kliniken berücksichtigen soll. Denn dort müssen nicht nur Emissionen durch Strom, Wärme und Kälte berücksichtigt werden, sondern auch die Auswirkungen von medizinischen Gasen, der Mobilität von Patientinnen, Patienten und Mitarbeitenden sowie Emissionen aus Lieferketten, etwa von Medikamenten, Medizinprodukten oder Speisen. Mit dem Rechner können Krankenhäuser detailliert und angelehnt an internationale Standards ihre Treibhausgas-Bilanz erstellen. Bisher veröffentlichte Bilanzen sind noch nicht einheitlich berechnet und daher auch nicht vergleichbar. Sie decken in der Regel auch nicht die Lieferketten und Mobilität mit ab.

Beide Rechner harmonisiert

Der THG-Rechner ist ein „Fusionsprodukt“, das die besten Lösungen aus den ursprünglich getrennten Projekten „Klimaschutz in Kliniken durch Optimierung der Lieferketten“ (KliOL) des Instituts für Global Health am UKHD und „Carbon Footprint im Gesundheitswesen“ (CAFOGES) des Instituts für Allgemeinmedizin am Universitätsklinikum Freiburg vereinen soll. „Nachdem wir festgestellt haben, dass beide Projekte trotz leicht unterschiedlicher Schwerpunkte in dieselbe Richtung laufen, haben wir beschlossen, im besten Sinne Synergien zu nutzen und die beiden Rechner zu harmonisieren“, erläutert KliOL-Projektleiterin Dr. Alina Hermann, Institut für Global Health am UKHD. „Mit dem Ergebnis sind alle Projektpartner sehr zufrieden.“ KliOL-Kooperationspartner ist das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu), gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Projektpartner des Instituts für Allgemeinmedizin am Universitätsklinikum Freiburg war das Öko-Institut e.V. unter Förderung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU).

Kostenlos zur Verfügung gestellt

Kostenlos zur Verfügung gestellt wird der Rechner hier  über die Website des ‚Kompetenzzentrums für klimaresiliente Medizin und Gesundheitseinrichtungen‘ (KliMeG), einer strategischen Allianz von Kliniken, Pflegeeinrichtungen und anderen Gesundheitseinrichtungen, gegründet von der ‚Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit‘ (KLUG e.V.). Auf der KliMeG-Website steht ebenfalls ein begleitendes Handbuch zur Verfügung, in denen die Nutzerinnen und Nutzer Hintergrundinformationen und eine Anleitung zur Bedienung des Treibhausgasrechners finden. Um den Datenschutz zu gewährleisten, werden die benötigten Zahlen nicht online eingetragen, sondern nur lokal gespeichert.

Detaillierte Klimabilanzen erstellen

Mithilfe des „KliMeG-Rechners“ können die Gesundheitseinrichtungen nun detaillierte Klimabilanzen erstellen. „Mit einer Klimabilanz für Kliniken, die möglichst umfänglich und transparent alle Emissionsquellen abdeckt, wird erstmals sichtbar, in welchen Bereichen der medizinischen Versorgung große Mengen an Emissionen anfallen. Das hilft dabei, Klimaschutzmaßnahmen zu priorisieren“, so Dr. Herrmann. „Der KliMeG-Rechner kann den gegenseitigen Austausch über gut umsetzbare und effiziente Klimaschutzmaßnahmen fördern und ein Bewusstsein für die Umweltauswirkungen unseres medizinischen Handelns schaffen.“ Ziel ist es, zukünftig vergleichbare Bezugsgrößen für Nachhaltigkeit in Krankenhäusern zu entwickeln.

Quelle: idw/Universitätsklinikum Heidelberg

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